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Hucke streicht 273 Stellen

Harter Einschnitt beim Modekonzern in Lübbecke

Von Wilfried Mattner
Lübbecke (WB). Die Hucke AG wird sich von 273 Mitarbeitern trennen und damit die Belegschaft in etwa halbieren. Dies ist das Ergebnis der seit November 2006 laufenden Sanierungsbemühungen beim insolventen Bekleidungshersteller in Lübbecke.
Mit Personalabbau will Vorstand Gerd Eversheim Hucke sanieren.

Vorstand und Betriebsrat stellten gestern den Mitarbeitern in einer Betriebsversammlung die wesentlichen Inhalte eines zwischen beiden Gremien vereinbarten Interessenausgleiches vor. Dessen Ziel ist die nachhaltige Konsolidierung des Unternehmens.
Vorstandschef Gerd Eversheim betonte, dass die insbesondere seit November bestehende schwierige Situation nur durch das Engagement aller Mitarbeiter bis heute habe überbrückt werden können. »Ich weiß, dass dies ein harter Einschnitt ist. Aber mit dieser Vereinbarung ist die lange Zeit der Unsicherheit für alle Mitarbeiter vorbei und endlich eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Hucke geschaffen.«
Der massive Personalabbau geht einher mit einer Neustrukturierung des Unternehmens. Der Konzern wird künftig in vier Divisionen und einen Zentralbereich gegliedert. Trennen wird er sich von der Marke Frank Eden Woman: Sie wird verkauft. Die vier Divisionen gliedern sich in DOB (Damenoberbekleidung), Haka (Herrenkonfektion), KOB (Kinderoberbekleidung) und Venice Beach (Hucke-Sport-Label). Mit der Konzentration auf Kernbereiche will Hucke die langfristige Überlebensfähigkeit sichern. Zudem würde die Voraussetzung für den Einstieg potenzieller Investoren geschaffen, heißt es in einer Erklärung der Geschäftsleitung.
Darüber hinaus wird die gesamte Logistik aus dem Unternehmen ausgegliedert und am Standort Oeding konzentriert. Für das Sportlabel »Venice Beach« wird dies Hagenow sein. Von dieser Umstrukturierung sind 97 Mitarbeiter betroffen. Außerdem wird die Personalkapazität in allen Divisionen und im Zentralbereich nach Vorstandangaben »an die branchenüblichen Standards angepasst«. Für »Frank Eden Woman« ist ein Management-buy-out im April vorgesehen.
Von den 273 Stellen, die zur Disposition stehen, entfallen 230 auf die Zentrale in Lübbecke. 171 Mitarbeitern will die Geschäftsleitung anbieten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Zeitarbeitsverträge würden nicht verlängert. Einige Mitarbeiter verließen Hucke auf eigenen Wunsch.Lokalteil

Artikel vom 30.03.2007