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Im Stockkämper Hochaltar
hat der Holzwurm gewütet

Auch Christus-Figur und Bonifatius-Statue restauriert

Halle-Stockkämpen (pes). Die katholische Kapelle in Stockkämpen hat ihre Christusfigur zurück. Im Zuge der Restaurierung des Gesamtaltars wurde die Skulptur wieder an ihren ursprünglichen Platz gesetzt.

»Ich freue mich richtig auf Ostern,« meinte Pfarrer Josef Dieste, als er gemeinsam mit Küsterin Agnes Niemeyer, Architekt Thomas Daum und Kirchenvorstand Ludwig Wiedenlübbert die fast abgeschlossenen Arbeiten im Inneren der Waldkirche in Augenschein nahm. Die Gerüste vor Altar und Orgel sollen spätestens kommenden Montag abgebaut werden.
Während der Gottesdienste über die Osterfeiertage werden dann auch die Gläubigen aus dem ganzen Altkreis sehen können, was aus ihren Spendengeldern geworden ist. Die Orgel ist komplett saniert, auch der Hochaltar durch die Restauratorinnen Tatjana Schirmacher und Silke Schönlau vom Fachbetrieb Böddeker & Schlichting aus Paderborn gründlich saniert worden. Alle Teile des Altars sind gereinigt worden, die Farben des Bildes und der Goldbesatz leuchten wieder wie neu.
Das Team von Jürgen Böddeker und Udo Schlichting musste vor allem dem Holzwurm den Kampf ansagen. Die Christusfigur, die im Oktober von ihrem Platz auf der höchsten Stelle des Altars gestürzt und stark beschädigt worden war, trug in ihrem massiven 1,36 Meter hohen Holzkörper ebenso deutliche Spuren der Schädlinge wie auch der Altar selbst. Alle Fluglöcher sind mit einem speziellen Kunstharzgemisch verschmiert worden. Der Altar hatte sich Anfang des Jahres plötzlich nach vorn geneigt und wurde inzwischen durch die Schlosserei Anderweit und Schröder aus Brake mit einem Metallgestell so an der Wand fixiert, dass keine Gefahr mehr besteht.
Insgesamt sind für die Sanierung der Kapelle etwa 220 000 Euro veranschlagt. Schon vergangenes Jahr waren der Glockenstuhl und der ihn umgebende barocke Dachreiter aufwändig saniert worden. Bei der Orgel wurde nicht nur das Gehäuse restauriert, sondern auch die Orgel hat einen neuen Spieltisch und einige neue Pfeifen bekommen.
Die Orgelkosten werden zu 50 Prozent vom Bistum übernommen, die übrigen Sanierungsarbeiten zu 75 Prozent. Den Rest muss die Gemeinde aus eigenen Rücklagen und Spenden aufbringen. Und dieser Rest wird durch unvorhergesehene Arbeiten immer größer: Der Altar war ebenso wenig vorgesehen wie die Figur des Heiligen Bonifatius, die vor der Kirche von nächtlichen Randalierern zerstört worden war und von den Restauratoren ebenfalls schon repariert worden ist.

Artikel vom 29.03.2007