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Versilbertes WM-Finale

Dank Kotzian/Fischer zweitbeste Springer-Bilanz

Melbourne (dpa). Erst gab es ein Küsschen, dann eine Umarmung. Dann ging der Blick von Ditte Kotzian und Heike Fischer Richtung Anzeigetafel. Dort leuchtete die »2« auf.

Befreit lachten die Deutschen auf. »Ein wunderschönes Gefühl. Freude, fertig, ein toller Abschluss« - Heike Fischer fiel nach WM-Silber im Synchronspringen vom Dreimeterbrett »ein Stein vom Herzen«. Und auch ihre Partnerin genoss den Moment: »Wir hatten nur gute Laune, haben uns rein gesteigert.«
Der zweite Platz von Kotzian/Fischer krönte den Auftritt der deutschen Wasserspringer, die mit Silber und drei Mal Bronze ihre zweitbeste WM-Bilanz produzierten und schon jetzt sechs Quotenplätze für Olympia in Peking sicher haben. »Silber ist die Krönung. Die harte Arbeit unserer Athleten ist belohnt worden«, bilanzierte Walter Alt, Springerchef im Deutschen Schwimm-Verband (DSV), nach den Wettbewerben.
»Toll, ganz große Klasse«, lobte DSV-Präsidentin Christa Thiel den Auftritt der Kunst- und Turmspringer, die sich eineinhalb Jahre vor Olympia international größten Respekt erwarben und trotz einiger Rückschläge nie klein beigaben. Die 24-jährige Leipzigerin Fischer und die vier Jahre ältere Berlinerin Kotzian waren das beste Beispiel. Im Einzel hatten sie Rückschläge hinnehmen müssen, gemeinsam waren sie top.
Die internen Vorgaben von Cheftrainer Lutz Buschkow wurden komplett erfüllt. Vier Medaillen hatte er in seiner Konzeption festgehalten - es wurden vier und damit eine mehr als bei der WM vor zwei Jahren in Montréal. Alt: »Das hebt die Stimmung und das Selbstvertrauen.«
Die deutschen Springer waren im Melbourne Sports and Aquatic Centre sehr gut, die aus China überragend. Durch die abschließenden Goldmedaillen der Synchron-Athletinnen Minxia Wu/Jingjing Guo und der Turmspringer Liang Huo/Yue Lin erhöhten die Chinesen ihre Bilanz auf neun Titel. Nur der Russe Gleb Galperin durchbrach als Solist vom Turm diese einmalige Bilanz.
Im Becken drohen Deutschlands Schwimmer unterzugehen. Medaillen-Hoffnung Janine Pietsch scheiterte schon im Vorlauf, für Europarekordler Helge Meeuw und seine Freundin Antje Buschschulte war im Halbfinale Endstation. Als einziger Deutscher erreichte Paul Biedermann über 200 Meter Freistil das Finale.

Artikel vom 27.03.2007