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Ein Gespräch unter Brüdern

Fußball-Bezirksliga: Stimmen zur Schmidtke-Rückkehr - Heß: »Kein Kommentar«

Borgholzhausen (star/guf). Fußball-Bezirksligist TuS Solbad Ravensberg will sich nach turbulenten Tagen mit der Entlassung von Coach Thomas Schmidtke und dessen Rückkehr auf die Trainerbank (das WESTFALEN-BLATT berichtete gestern exklusiv) wieder aufs Wesentliche konzentrieren: auf den Kampf um den Klassenerhalt.

Dass für dieses Ziel Schmidtke der richtige Mann sei, daraus hatte Fußball-Obmann Frank Fister nie ein Hehl gemacht. Er distanzierte sich von der Entlassung des auch von der Mannschaft geschätzten Fachmanns. Dennoch konnte er die Trainer-Ausbootung zunächst nicht verhindern, weil zu den (wenigen) Befürwortern auch sein Bruder David Fister, der Hauptsponsor des TuS Solbad, zählte. Mittlerweile haben sich Fußball-Obmann und Hauptsponsor ausgesprochen und ziehen wieder an einem Strang. »Mein Bruder hat micht davon überzeugt, dass Thomas Schmidtke in der derzeitigen Situation doch der richtige Mann ist«, begründete David Fister gestern seinen Sinneswandelt. »Franks Fußball-Sachverstand hat für mich den Ausschlag gegeben. Auch maßgebliche Spieler der Mannschaft wie Jens Hülsmann und Michael Muxfeldt haben sich für Schmidtke eingesetzt. An seiner guten Arbeit im Training habe ich ja auch nie Kritik geäußert.«
Frank Fister und Thomas Schmidtke einigten sich Mittwoch Abend darauf, die Zusammenarbeit wie vereinbart bis zum Saisonende fortzusetzen und zogen einen Schlussstrich unter eine unerfreuliche Vereinsposse. »Ich bin froh, dass der Schnellschuss von Sonntag keinen großen Schaden angerichtet hat. Ich bin auch nicht nachtragend und hoffe, dass wir wieder alle in einem Boot sitzen und aus den Fehlern die Lehren gezogen haben«, so Frank Fister. Er betonte, dass er auch in Zukunft mit seinem Stellvertreter Michael Heß zusammenarbeiten möchte. Dieser hatte Sonntag mit Rückendeckung des Hauptsponsors die Entlassung Schmidtkes vorangetrieben.
»Ich will zu den Vorgängen vorerst keine weiteren Kommentare abgeben und muss erst noch ein paar Mal darüber schlafen«, sagte Heß gestern. Auch zu der Frage, ob er seinen Posten im Fußballvorstand möglicherweise zur Verfügung stellen werde, wollte er keine Stellungnahme abgeben.
Torjäger Jens Hülsmann ist froh, dass Thomas Schmidtke doch weitermacht. Weil die Spieler maßgeblich dazu beigetragen haben, die Entlassung rückgängig zu machen, sieht er sich und seine Teamkollegen jetzt besonders in der Pflicht: »Die Mannschaft muss kommenden Sonntag in Wellensiek ein anderes Gesicht zeigen. Da wollen wir endlich die nötige Entschlossenheit aufbringen und das zuletzt fehlende Glück erzwingen.« Denn wenn das Tohuwabohu um die Trainerfrage bei allem unwürdigen Theaterdonner etwas Gutes hatte, dann dies: »Als wir Dienstag zusammengesessen haben, da spürte man: Dieser Einschnitt hat alle wach gerüttelt. Jeder hat gesagt: Ich will nicht absteigen, ich will nicht in der Kreisliga spielen.« Jetzt müssten sich alle aufs Sportliche besinnen, um das Ziel Klassenverbleib noch zu erreichen.

Artikel vom 30.03.2007