24.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rauchverbot in Gaststätten? - »Jein!«

Nicht alle Gastwirte haben sich bislang mit den möglichen Gesetzes-Auswirkungen befasst

Von Victor Fritzen
Borgholzhausen (WB). Die aktuelle Diskussion um das geplante Rauchverbot in Gastronomien stößt nicht bei allen Wirten in Borgholzhausen auf Gegenliebe, wie eine Umfrage des WESTFALEN-BLATTes zeigt.

Im Hotel-Gasthof Sandmann bestehen bereits seit zwei Jahren Pläne, das Restaurant komplett rauchfrei zu machen und einen Raucherbereich einzurichten. Inhaberin Kerstin Lübben sieht sich mit der aktuellen Diskussion bekräftigt, dieses Vorhaben nun umzusetzen. Allerdings: »Es ist schwierig, beiden Gruppen gerecht zu werden. Ich kann zum einen die Nichtraucher verstehen, da ich selbst eine bin und es unangenehm finde, wenn ich zugequalmt werde.« Zum anderen könne sie aber auch die Qualmer verstehen, die auf ihre Zigarette beim Bierchen oder Kaffee nicht verzichten wollen.
Meinolf Schwarzenberg vom »Lindenkrug« ist erbost, er könne und wolle entsprechende Verbote nicht akzeptieren »Die Politik sollte es den Wirten überlassen, wie sie das mit dem Rauchen handhaben«, meint der Lindenkrug-Chef, der mit Umsatzeinbußen rechnet.
Anders Wilhelm Pahde. Der Chef des Kulturbahnhofes »B3« hat sich noch nicht mit dem Thema befasst. »Da die Gesetzeslage noch im Unklaren ist, lasse ich alles auf mich zukommen.«
Susan Onorato, Geschäftsführerin des Hotels Meyer, indes hat sich bereits ihre Gedanken gemacht. »Wir werden zumindest einen unserer drei Räume als Nichtraucher-Bereich ausweisen.« Sollte das Gesetz ein komplettes Rauchverbot vorsehen, so will sie ihr gesamtes Café-Restaurant rauchfrei machen. Für qualmende Gäste könne sie jedoch beliebig einen Raucherraum einrichten. »Der ist gut belüftet, abgetrennt und hat eine Terrasse«, erklärt Geschäftsführerin Onorato. Umsatzeinbußen befürchtet sie keine. Denn: »Erstens haben wir gar nicht so viele rauchende Gäste und zweitens denke ich, dass jeder, der gerne essen geht, dies nicht davon abhängig macht, ob er nun rauchen darf oder nicht.«
Christian Singenstroth vom Haus Hagemeyer-Singenstroth lehnt sich momentan noch entspannt zurück. »Ich verstehe nicht, warum plötzlich so ein Trubel um die ganze Sache gemacht wird. Das Thema beherrscht uns doch seit vielen Jahren«, suchte er nach einer Erklärung. Er wolle schauen, wie die Landesregierung das geplante Gesetz nun definiere und »was die ausbrüten«. Er könne sich künftig zwei getrennte Räume vorstellen, einen für Nichtraucher und einen für Raucher. Gänzlich unklar sei jedoch, wie das Rauchverbot bei künftigen Vereins-Veranstaltungen geregelt wird.
Anni Zurmühlen von der gleichnamigen Kneipe an der Meller Straße hat sich bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, wie künftig in ihrem Hause das Verbot geregelt wird. Bisher gebe es schon einen kleinen Raum für Nichtraucher. Ob dieser dann ausgebaut oder ausgeweitet werden muss? Das sei noch alles ungewiss.

Artikel vom 24.03.2007