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Haller Kaufleute sind
nur mäßig zufrieden

»Halle blüht auf«: zu wenig Besucher am Vormittag

Halle (ka). Schönes Wetter, die wieder eröffnete Eisdiele, eine nach der Müllsammelaktion herausgeputzte Innenstadt und bis 18 Uhr geöffnete Läden. Zum Abschluss der frühlingshaften Einkaufsfreuden wollte Halle am Samstag aufgeblühen.

Bereits seit dem vergangenen Montag lockten Geschäfte mit vielen Angeboten zum Shoppingvergnügen in die Innenstadt. Den Kunden, die in der Woche dafür keine Zeit hatten, standen am »XXL-Samstag« 21 Läden bis 18 Uhr zur Verfügung. Für den richtigen Shopping-Rhythmus sorgten die drei Musiker von »Raffai + Amigos«. Daneben boten 14 Außenstände ihre Waren an, und rund um den Ronchin-Platz präsentierten fünf Haller Autohäuser ihre neuesten Modelle.
Thomas und Stefanie Blarr aus Halle gehörten zu den ersten, die es am Samstagnachmittag zu ungewohnter Stunde, nach 14 Uhr, in die Straßen der Stadt zog. Sie wollen sich in absehbarer Zeit ein neues Auto kaufen und haben mal geguckt, was die Autohändler derzeit zu bieten haben.
Am Stand von Martens + Partner konnten sie erfahren, was die frei zusammengestellte Kooperation von HIW-Mitglied Heinrich-W. Martens, der Haller Fachbetrieb ADK Schneider GmbH und die Ölmühle Eggeberg in Sachen innovative Alternativen zu Diesel, Benzin und Superkraftstoff anzubieten hat. Es gehe darum, Autogas und Rapsöl dem Verbraucher als kostengünstige und umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen publik zu machen, wie Heinrich-W. Martens erklärt. Der Diplom-Ingenieur musste einmal mehr fest stellen, dass auf diesem Gebiet noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist. »Oder wussten Sie, dass in Brasilien bereits ein Großteil der Fahrzeuge mit CO2-neutralem Ethanol betrieben wird?«, fragt Martens. Dass für das zur Herstellung benötigte Zuckerrohr ganze Regenwälder abgeholzt werden, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.
Ingrid Kretzschmar und ihre Tochter Andrea samt Hund Ecco wussten gar nichts vom XXL-Samstag und wunderten sich, dass die Geschäfte so lange geöffnet haben. Die beiden hatten gerade Lebensmittel eingekauft und dehnten ihren Spaziergang nach Hause mit einem spontanen(Schaufenster-)Bummel aus.
Rainer Neumann, Inhaber des gleichnamigen Schuhgeschäfts, beobachtete mehr Leute als sonst um diese Zeit in der Haller Innenstadt, aber: »Es könnten aber noch mehr sein.« Innenstadt und Geschäfte füllten sich erst am späten Nachmittag mit Menschen, so dass die Veranstalter mit dem langen Samstag dann doch noch einigermaßen zufrieden sind. »Wahrscheinlich sind viele bei dem schönen Wetter erst in den Garten und dann in die Stadt gegangen«, mutmaßt Dirk Wollnik. Er gibt zu bedenken, dass es sich bei »Halle blüht auf« um die kleinste Veranstaltung dieser Art handele und an den verkaufsoffenen Sonntagen die Resonanz immer größer sei, wie die vergangenen Jahre gezeigt hätten.

Artikel vom 26.03.2007