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Aufstieg ein echtes Meisterstück

Frauenhandball-Oberliga: Primus Union Halle demontiert Verfolger Witten

Von Gunnar Feicht (Text)
und Sören Voss (Fotos)
Halle (WB). »Wenn nicht jetzt, wann dann?!?« Getreu dem WM-Song der »Höhner« hat Union 92 Halle die beste aller Gelegenheiten genutzt, um den Regionalliga-Aufstieg perfekt zu machen: Mit 34:23 (17:14) deklassierten die Oberliga-Handballerinnen den letzten ernsthaften Verfolger ETSV Witten, feierten dann mit 250 Fans ausgelassen eine Spontanfete.

40:4 Punkte, vor den letzten vier Saisonspieltagen zehn Zähler Vorsprung - »Halle ist ein verdienter Meister, hat während der Serie am beständigsten gespielt und heute auch den erheblich größeren Siegeswillen gezeigt«, gratulierte Wittens Trainer Frank Mazur als fairer Verlierer. Im Haller Lager beherrschten Vokabeln wie »unbeschreiblich« und »sensationell« die ersten Reaktionen, obwohl man sich gedanklich schon wochenlang auf das Meisterstück vorbereiten durfte. »Ich kann es einfach nicht glauben, wenn ich an die vergangene Saison denke - da haben wir noch gegen den Abstieg gespielt«, strahlte Nicola Pape.
Ihre Einsatzbereitschaft war beispielhaft für das gesamte Team, dem man eines anmerkte: Nach der unbefriedigenden Zitterpartie gegen Dortmund wollten alle das Meisterstück schmieden. Gerade gegen Witten, den einzigen Union-Bezwinger im gesamten Saisonverlauf, gerade auch in dieser Partie, weil manche Neider vielleicht auf einen Ausrutscher ohne Rückraumschützin Kathrin Huck (Exkursion nach Norwegen) spekuliert hatten.
In der ersten Halbzeit wackelte Halle noch, weil Ex-Zweitligaspielerin Alexandra Koop mit 8/3 Treffern kaum aufzuhalten war. Doch als die Haller Deckung nach der Pause besser postiert war und Wittens Nr. 14 fortan ohne Tor blieb, ließ sich der Union-Express nicht mehr aufhalten. Die überragende Theresa Janzen war für die Gästeabwehr viel zu schnell auf den Beinen, das Haller Tempospiel forderte auf der Gegenseite seinen Tribut, und die ETSV-Torfrauen konnten kaum einmal Oberliga-Niveau nachweisen. Von 21:17 erhöhte Halle auf 24:17 (42.), vom ersten Zehn-Tore-Vorsprung an begleitete rhythmisches Klatschen jede Aktion. Und diesmal konnte Trainer »Kalla« Klenke das letzte Team-Timeout des Spiels zweckentfremden: »Heute Nacht habe ich von dieser Auszeit geträumt: Ich wollte mich auf dem Spielfeld bei der Mannschaft bedanken, für eine geile Saison«, schwärmte der Meistermacher, der beim Abpfiff gemeinsam mit Ernst-August Stüssel Tränen der Freude vergoss.
Die Mannschaft streifte derweil T-Shirts mit der Aufschrift »Regionalliga, wir kommen« über, genoss die ersten Schlucke Sekt. »Wir feiern jetzt noch spontan mit unseren Fans, mehr ist noch nicht geplant, denn morgen müssen alle arbeiten«, berichtete Edda Sommer. Erst die Leistung, dann die Fete - das Motto der gesamten Haller Erfolgsgeschichte passte auch zum Tag X, an dem zum dritten Mal nach 1987 und 1997 der Regionalliga-Aufstieg gelang.
Union 92 Halle: S. Huck, Werft; Janzen (11/1), Pape (8/4), Sommer (6), Reschinsky (3), Südmersen (3), Beier (1), Kolovratnikova (2), Stüssel, Pieper, Mecklenburg, Weber, Matenaer.
n Alles Weitere zum Haller Regionalliga-Aufstieg auf der dritten Lokalsport-Seite

Artikel vom 26.03.2007