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Kleine Künstler haben
Faible für Abstraktes

Sonnenschüler lassen sich von Ausstellung inspirieren

Versmold (igs). Kunst ist nur etwas für Erwachsene? Von wegen! Matthias Poltrock hatte an Freitag ein besonders interessiertes und neugieriges Publikum: Die Klasse 2 c der Sonnenschule besuchte die Ausstellung des Haller Künstlers in der »Galerie et«. Die Sieben- und Achtjährigen konnten einige Inspirationen für ihre eigenen Kunstwerke mitnehmen.

Das Bild heißt »Hawaii« - und wenn man über die Farbe streicht, fühlt man tatsächlich den Sand von der Trauminsel. Den hat Matthias Poltrock nämlich eingearbeitet. Zugang zu den abstrakten Bildern zu finden -Êkein Problem für die Mädchen und Jungen. Sie haben schnell ihr persönliches Lieblingsgemälde auserkoren. »Das Bild ist warm«, beschreibt ein Mädchen ihr Gefühl, wenn sie »Hawaii« betrachtet, auf dem sich Felder in verschiedenen Blau- und Gelbtönen abwechseln. »Warum? Blau ist doch eigentlich eine kalte Farbe«, meint der Künstler. Doch die Kinder finden, dass das Bild für Sonne und Strand steht -Êund deshalb warm wirkt.
Luca Stipic gefällt eines der abstrakten Gemälde mit vielen bunten Farben am besten: »Das Blau und das Rot sehen toll aus«, sagt der Zweitklässler. Auch wenn nichts konkretes dargestellt wird? »Bei Kunst heißt es nicht immer, dass man auch etwas erkennen kann«, lautet Lucas schlagfertige Antwort.
Besonders faszinierend ist das Objekt »Erde« aus vielen kleinen Metallteilen und Fundstücken, das Mario Krohnen gebaut hat: Das Gebilde dreht sich, ein kleiner Laserpunkt wandert über Gegenstände, die im Kreis auf dem Boden ausgelegt sind. »Das ist ja Schrott«, meint einer der Schüler. Doch dafür gibt es in dem Kunstwerk eine ganze Menge zu entdecken: Eine alte Schreibmaschinentastatur zum Beispiel oder ein chinesisches Schriftzeichen, das für Erde steht.
Den beiden Künstlern macht es Spaß, mit den Schülern über ihre Werke zu sprechen. »Ich finde es toll zu zeigen, dass es bei der Kunst kein ÝRichtigÜ oder ÝFalschÜ gibt und jeder etwas finden kann, was ihm gefällt«, sagt Poltrock.
Klassenlehrerin Sabine Krumkühler, die die Idee zum Galerie-Besuch hatte, wird mit den Schülern das Gesehene umsetzen: Im Kunstunterricht werden die Kinder großflächig arbeiten und selbst ein Objekt wie die »Erde« aus vielen Einzelteilen erstellen. »Mit Dingen, die für die Kinder wichtig sind«, erklärt die Lehrerin. Dann kommen auch Matthias Poltrock und Mario Krohnen in den Unterricht - zum Austausch von »Künstler zu Künstler«.
l Große wie kleine Kunstfreunde haben an diesem Wochenende das letzte Mal die Gelegenheit, die Ausstellung von Matthias Poltrock zu besuchen. Geöffnet ist die Galerie et, Knetterhauser Straße 34, am Samstag von 15 bis 17 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr.

Artikel vom 24.03.2007