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Union macht Platz
im Kühlschrank

Handball: Vorzeitiger Aufstieg winkt

Altkreis (HHS). Fünf Spieltage vor Saisonende machen die Haller Handballerinnen schon mal Platz im Kühlschrank. Gewinnt Union am Sonntag gegen Witten, steht das Team als Oberliga-Meister fest und kann die Korken knallen lassen. Auch wenn der zweite Verfolger Hahlen parallel in Steinhagen doppelt punkten sollte.

HSG Union 92 Halle - ETSV Witten. Die Meisterschaft in einem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten klar zu machen - »was Besseres gibt es doch gar nicht«, sagt auch Karl-Heinz Klenke vor dem Oberliga-Kracher schlechthin. In Witten hatten die Hallerinnen die bislang einzige Saisonniederlage kassiert, bis heute ist der ETSV der heißeste Verfolger. Zumindest Rang zwei soll unter dem Strich bestehen bleiben. »Die haben uns in Dortmund per Videokamera beobachten lassen«, weiß Klenke.
Zwei Tage vor seinem wohl verdienten Osterurlaub hat der Haller Trainer auch in den eigenen Reihen noch eine harte Nuss zu knacken. Sportstudentin Kathrin Huck befindet sich auf einer Exkursion in Norwegen. Die erfolgreichste Torjägerin muss im linken Rückraum ersetzt werden. »Jetzt müssen halt die anderen in die Bresche springen: Theresa Janzen, Male Stüssel oder auch Edda Sommer.« Alle hätten schon bewiesen, dass sie auf dieser Position treffen können. »Und schließlich wissen wir von Kathrins Ausfall ja nicht erst seit gestern und haben uns entsprechend vorbereitet.« Ihre Schwägerin Sandra Huck hat sich erholt, steht wieder ohne Fieber im Tor.
Während der ausgiebigen Vorbereitungsgespräche spielte der Zwischenfall aus dem Hinspiel, als Sandra Huck mit einer Gegnerin zusammengeprallt war, keine Rolle mehr (Klenke: »Das ist auch von Wittener Seite vergessen.«). Vielmehr wurde der Fall der Fälle besprochen: »Es ist kein Weltuntergang, wenn wir verlieren. Die Mannschaft hat überhaupt keinen Druck«, sagt Klenke, macht aber keinen Hehl aus dem Wunsch, mit dem Titel im Gepäck gen Lanzarote abzuheben: »Das würde es deutlich entspannter machen.«
Spvg. Steinhagen - TSV Hahlen. André Schnadwinkel wirkt dieser Tage ein wenig ratlos. Speziell die Leistungen in eigener Halle schmecken dem Steinhagener Coach gar nicht: »Ich weiß nicht, ob sie mit dem Rücken zur Wand stehen müssen, um sich reinzuhängen.« Nach seinem Geschmack dürften es gerne noch zwei, drei Sicherheitspunkte sein, um dem Abstieg definitiv zu entgehen - und zwar so schnell wie möglich. Doch das Engagement der Mannschaft lässt zu wünschen übrig: »Ich würde mich gar nicht aufregen, wenn sie es nicht könnten.« Die Saison einfach austrudeln zu lassen, ist so gar nicht nach »Menzis« Geschmack.
Vielleicht spornt Hahlens Daniela Harke die Steinhagenerinnen zu einer starken Leistung an. Der wohl besten Spielerin der Liga und ihrem Team im Kampf um die Vize-Meisterschaft ein Bein zu stellen, dürfte eigentlich Anreiz genug sein.

Artikel vom 24.03.2007