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Trägerschaft
der Stadt
überdenken

FDP zum Klinikum


Halle (WB). Vor dem Hintergrund eines möglichen Scheiterns der Fusion des Klinikums Ravensberg mit dem städtischen Krankenhaus Gütersloh darf es nach Ansicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden im Haller Rat, Claudius A. Bündgen, und des Haller FDP-Ortsvorsitzenden Klaus-Peter Kunze bei der Prüfung möglicher Alternativen keine Beschränkungen auf bloße Kooperationen mit anderen kommunalen Krankenhausträgern geben.
Wenn schon über andere Szenarien als eine Zusammenarbeit mit Gütersloh nachgedacht werde, so müssten nach Auffassung von Bündgen auch Varianten ohne eine Trägerschaft der Stadt Halle ernsthaft untersucht werden. Bündgen: »Vor dem Hintergrund eines jährlichen Zuschussbedarfs aus dem städtischen Haushalt von 1,25 Millionen Euro, was pro Jahr 63,00 Euro pro Einwohner zusätzlich zu den Krankenversicherungsbeiträgen bedeutet, darf diese Möglichkeit jedenfalls nicht ausgespart werden.«
Nach Überzeugung von Klaus-Peter Kunze müssten Entscheidungen über die Zukunft des Klinikums Ravensberg die aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen Klinikmarkt im Auge behalten. Kunze: »Es muss berücksichtigt werden, dass sich zur Zeit große überregionale Krankenhausbetreiber auf Expansionskurs befinden. Wie lange dieser Expansionskurs noch anhält, ist derzeit nicht absehbar.« Wolle man die sich daraus ergebenden Chancen nutzen, müsse daher jetzt auch an Optionen ohne eine städtische Trägerschaft gedacht werden.
Im übrigen werde, so Claudius A. Bündgen, das immer wieder für das Klinikum Ravensberg vorgebrachte Argument der Sicherstellung einer Grundversorgung vor Ort durch die betriebene Spezialisierung relativiert. Die Spezialisierung sei richtig, um derzeit die Überlebensfähigkeit des Klinikums zu sichern. Jedoch habe sich das Klinikum Ravensberg dadurch immer weiter von dem ursprünglichen Auftrag der Gewährleistung einer Grundversorgung vor Ort, der letztlich einen städtischen Defizitausgleich gerechtfertigt habe, entfernt.

Artikel vom 22.03.2007