Bockhorster Brandstiftung: Zwei Tatverdächtige in U-Haft
Von Oliver Horst Versmold-Bockhorst (WB). Als nach einem explosionsartigen Knall am Abend des 22. August vergangenen Jahres ein Wohnhaus an der Bockhorster Dorfstraße in Flammen stand, deutete alles auf Brandstiftung hin. Jetzt hat die Polizei in Werl (Kreis Soest) zwei Tatverdächtige verhaftet.
Der Neffe des Hausbesitzers, ein 25-jähriger Libanese, und ein 21-jähriger Deutscher sitzen seit gestern in U-Haft. Auf die Spur der beiden Männer, die am Dienstag festgenommen wurden, brachten die Ermittler verbrannte Kleidungsstücke. Sie waren auf dem Fluchtweg der mutmaßlichen Täter gefunden worden. Zeugen hatten damals berichtet, zwei Männer unmittelbar nach dem Brandausbruch vom Gebäude weglaufen gesehen zu haben. In umfangreichen Untersuchungen hat das Landeskriminalamt Düsseldorf an den Fundstücken Spuren gesichert. Deren Auswertung und weitere polizeiliche Ermittlungen führten jetzt zur Festnahme der beiden Tatverdächtigen am frühen Dienstagmorgen. Die Männer machten nach Polizeiangaben bislang weder gegenüber den Ermittlungsbeamten Angaben zu den Vorwürfen noch gegenüber dem Haftrichter, dem sie gestern in Bielefeld vorgeführt wurden. Der aber erließ gegen die beiden Männer, die sich anwaltlich vertreten lassen, wegen dringenden Tatverdachts Haftbefehl und ließ sie in U-Haft nehmen. Bei dem 25-jährigen Libanesen handelt es sich nach WB-Informationen um einen Neffen des Eigentümers des Bockhorster Wohnhauses, der sich und seine siebenköpfige Familie seinerzeit in höchster Not aus dem brennenden Haus in Sicherheit bringen konnte. Er bezeichnete es gestern als »unvorstellbar, dass mein Neffe das Feuer gelegt und meine Familie und mich in Lebensgefahr gebracht hat. Ich glaube an seine Unschuld.« Den Mieter, in dessen Wohnung das verheerende Feuer ausgebrochen war, habe der 25-jährige Tatverdächtige nur flüchtig gekannt. Beide sind im Fahrzeughandel aktiv. Der Neffe sei alle paar Monate zu Besuch in Versmold gewesen, zuletzt vor wenigen Tagen, sagte der Besitzer des noch immer nicht sanierten Hauses.
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