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Drei Fragen an . . .

Rita Lawrenz, Arbeitskreis Down-Syndrom

Der Arbeitskreis Down -Syndrom e.V. ist eine bundesweit arbeitende Vereinigung. Mehr als 2 000 Mitglieder stehen hinter den Zielen des Vereins, der vor 30 Jahren in Bielefeld gegründet wurde und hier seinen Sitz hat. Seit kurzem ist Rita Lawrenz als hauptamtliche Geschäftsführerin tätig, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Anlässlich des Welttages Down Syndrom am 21. März stellte ihr WESTFALEN-BLATT-Redakteurin Elke Wemhöner drei Fragen.

Warum wird der Welttag Down-Syndrom ausgerufen?
Lawrenz: Wir hoffen, dass mit Hilfe eines solchen Tages das Interesse der Öffentlichkeit auf das Thema gelenkt wird. Der Arbeitskreis Down-Syndrom e.V. ist Mitglied der europäischen Association und pflegt die Zusammenarbeit und den Austausch mit Vereinen - vor allem im benachbarten Ausland. Auch nach 30 Jahren kontinuierlicher Aufklärungsarbeit in Deutschland begegnen wir immer noch den »Leiden« am Down-Syndrom.

Sie betonen das Wort »Leiden« besonders. Was stört Sie an diesem Begriff?
Lawrenz: Uns stört es, wenn er im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom benutzt wird. Menschen mit Down-Syndrom leiden nicht daran. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern eine unveränderbare genetische Besonderheit. Sozialrechtlich gesehen haben sie damit den Status eines Menschen mit Behinderung. Unser Anliegen ist es, für Menschen mit Down-Syndrom - übrigens jeden Alters - einzutreten und ihre Rechte einzufordern.

Was können Sie konkret für dieses Ziel tun?
Lawrenz: Wir können gezielt beraten: werdende Eltern und Mütter und Väter von Kindern mit Down-Syndrom. Wir stellen uns als Ansprechpartner zur Verfügung, beispielsweise für Ärzte, Pädagogen, Behörden, Verbände und wir verstehen uns auch als Lobby. Das Feld der Aufklärung ist groß, die Aufgaben vielfältig. Aber wer einmal Kindern oder Jugendlichen mit Down-Syndrom begegnet ist, weiß, dass es Menschen sind mit besonderen Fähigkeiten und Stärken.

Artikel vom 21.03.2007