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Auf den Spuren seines großen Reit-Vorbildes

Simon Schröder (21) schult seit einem halben Jahr auf dem Hof Sloothaak junge Pferde

Von Victor Fritzen
Borgholzhausen (WB). Den leicht holländischen Akzent seines »Chefs« hat er bereits, und das nach nicht einmal einem halben Jahr. Und auch im Sattel, so findet Franke Sloothaak, macht Simon Schröder eine gute Figur. Der 21-Jährige ist der neue Bereiter und lebt seit einem halben Jahr auf dem Borgholzhausener Reiterhof des Olympiasiegers.

Der gebürtige Hesse hat ein schweres Erbe angetreten. Nach dem Weggang von Daniel Deußer - er heuerte im Stall von Jan Tops an - will Simon Schröder jedoch seinen eigenen Weg gehen: »Ich will mich nicht daran messen, sondern immer mein Bestes geben und so viel wie möglich von Franke lernen.«
Für den begeisterten Pferdefreund ging mit dem Job auf dem Anwesen des Olympiasiegers ein Traum in Erfüllung: »Franke ist seit Jahr und Tag mein großes Vorbild«, bekennt sich Simon Schröder im Interview mit dem WESTFALEN-BLATT. Warum? »Seine Art und sein Stil zu reiten, das alles hat kein Zweiter«, schwärmt der smarte Tierfreund, der mit Pferden aufgewachsen ist. An sein erstes Mal im Sattel kann er sich allerdings nicht mehr so genau erinnern. »Es dürfte so mit drei Jahren gewesen sein«, kramt er in seinem Gedächtnis. Doch die Liebe und Hingabe zum Pferdesport und zu den Tieren, die sei ihm mit in die Wiege gelegt worden.
Die Voraussetzungen, um seine Arbeit gut zu machen, bringt er ohne Zweifel mit. Denn sein Pferdewirt-Handwerk lernte er bei keinem geringeren als dem Ex-Bundestrainer der Deutschen Equipe, Herbert Meyer.
Auf dem Piumer Hof hat der junge Bereiter ein kleines Zimmer. Sein Tagesablauf ist klar gegliedert. Früh geht's los, um sieben Uhr ist die Nacht zu Ende. Vor dem eigenen Frühstück steht das Wohl der Tiere. Gemeinsam mit den Pflegern kümmert sich der 21-Jährige mit viel Hingabe darum, dass es den Pferden an nichts mangelt.
Simon Schröder hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Doch nicht nur sein berufliches Glück hat er gefunden, auch privat, so erzählt er, läuft es für ihn prima. Denn seit einiger Zeit gilt neben den Pferden seine ganze Aufmerksamkeit Freundin Annemike, der Tochter von Franke Sloothaak. Wenn am Wochenende kein Turnier ansteht, gingen sie schon mal in die Disko, wie andere in ihrem Alter auch.
Simon Schröders kurzfristiges Ziel ist klar: Das Beste aus den Pferden rausholen. Und langfristig? »Am liebsten möchte ich natürlich mal für die Deutsche Equipe reiten. Ansonsten möchte ich irgendwann so gefühlvoll und beständig reiten können wie Franke«, betont Schröder. Er wolle jedoch alles weitere auf sich zukommen lassen und nichts überstürzen. Nach seiner Ausbildung sei er nun sehr froh, »hier bei Franke arbeiten zu können. Denn das ist nicht selbstverständlich.«

Artikel vom 22.03.2007