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Magier hält
Kinder wach

Prämiertes Brettspiel aus Münster

Münster (dpa). Als Spiele-autorin Kirsten Becker im Frühjahr 2006 eine E-Mail öffnete, stockte ihr der Atem: In der Nachricht stand, dass ihr Werk »Nacht der Magier« für das »Kinderspiel des Jahres« nominiert war.
Erfolgreiche Spieleautorin: Kirsten Becker.

»Nachdem ich das gelesen habe, bin ich vor Freude durch die Wohnung getanzt«, erinnert sich die 48-Jährige aus Münster. Die Nominierung war für Kirsten Becker der internationale Durchbruch als Spieleautorin. In 25 Ländern hat sie mittlerweile 50 000 Exemplare ihres Brettspiels verkauft. Sie hat es gemeinsam mit dem Kölner Jens-Peter Schliemann entwickelt.
»Das Besondere an ÝNacht der MagierÜ ist, dass es im Dunkeln gespielt wird«, sagt Becker. Den Titel »Kinderspiel des Jahres 2006« verpasste ihr Werk nur knapp. Trotzdem ist »Nacht der Magier« schon jetzt eines der weltweit meistprämierten Kinderspiele. Zuletzt wurde das Werk Anfang März in Cannes als Frankreichs Kinderspiel des Jahres 2007 ausgezeichnet. Becker hielt auf der Bühne vor 1000 Zuhörern in französischer Sprache eine Dankesrede.
Kirsten Becker schwärmte schon als kleines Mädchen für Gesellschaftsspiele. Ihr gefiel besonders, dass es klare Regeln gibt. »An die müssen sich auch Eltern halten, die sonst lieber selbst den Ton angeben«, sagt sie schmunzelnd. Mitte der 1990er Jahre entwickelte die Hörfunkjournalistin ihr erstes Spiel für den Heimgebrauch: »Ein Sortierspiel mit Knetfiguren für meine Tochter Pascaline«.
Jahre später wurden Spieleverlage auf das kreative Talent Beckers aufmerksam. 2003 erschienen ihre ersten beiden Familienspiele »Auf Zack!!« und »Pyramidos«. »Es ist ein tolles Gefühl, eine Schachtel mit einem selbst entwickelten Spiel in den Händen zu halten«, schwärmt Becker. Fünf Jahre lang tüftelte sie mit Jens-Peter Schliemann an ihrem Erfolgsspiel »Nacht der Magier« meist in Räumen mit heruntergezogenen Rollläden. »Schließlich wollten wir ein Dunkelspiel entwickeln.«

Artikel vom 21.03.2007