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Menschen in
unserer Stadt
Giuseppe Gnecco
Pizzabäcker

Giuseppe Gnecco hat schon viel in seinem Leben gemacht: Der Italiener ist 55 Jahre alt und hat sich im vergangenen Jahr in Versmold mit der Pizzeria »La Grotta« niedergelassen. »Ich war schon in Sassenberg, in Borgholzhausen, in Neuenkirchen und in Sendenhorst. Doch hier in Versmold ist es schön«, sagt der Pizzabäcker. Und es wäre noch schöner sein, würde endlich das Geschäft mit Pizza und Pasta wieder anziehen.
»Als ich im August aufmachte, hatte ich gut zu tun. Das ging so etwa bis Jahresende. Doch seitdem ist tote Hose hier. Die Leute haben scheinbar kein Geld mehr«, resigniert Giuseppe fast. Doch hängen lassen will er sich nicht, dafür hat er in seinem Leben schon zu viel erlebt. Er ist ein Kämpfer: »Jugendliche kommen kaum zu mir ins Geschäft, nun hin und wieder«, sagt er. Dabei sind seine Preise durchaus moderat. »Ich gebe mir jeden Tag Mühe. Alle Zutaten auf der Pizza sind frisch. Nur hin und wieder muss ich eine Dose aufmachen, für Fisch zum Beispiel«, weist Giuseppe auf die Frischegarantie seiner Produkte hin.
1988 kam er nach Deutschland und 1992 machte er im benachbarten Sassenberg eine Pizzeria auf. Seit August 2006 betreibt er das »La Grotta« an der Münsterstraße. Er arbeitet unten, und oben wohnt er. »Das ist einfach. Da bist du schnell im Geschäft.«
Die meisten Kunden kommen abends in die Pizzeria, wo es nicht nur den belegten Teig in zwei Größen gibt, sondern auch Nudeln jeglicher Art sowie Salate und andere Vorspeisen. Und wichtig sind dem Pizzabäcker auch die Gespräche mit seinen Kunden. Da erfährt er die Neuigkeiten aus der Stadt, in der er arbeitet und in der er sich eigentlich wohl fühlen sollte. »Doch auch hier gibt es viele Arbeitslose oder Zeitarbeiter. Die haben nicht viel Geld für eine Pizza zwischendurch«, bedauert er.
Doch Giuseppe hofft auf den Frühling und den Sommer. »Früher hatte ich eine Pizzeria mit Biergarten. Der war immer voll«, erinnert er sich. Bier könne er zwar im »La Grotta« auch anbieten, doch es fehlt ein wenig die Gemütlichkeit. Die haben die Kunden zu Hause. Dann fährt sein Partner mit dem Pizza-Taxi vor und liefert die bestellten Sachen - pünktlich, versteht sich. Heiko Johanning

Artikel vom 22.03.2007