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Zwischen Varieté
und Jahrmarkt

André Heller wird morgen 60

Wien (dpa). Über seine Erfolge kann er sich ehrlich freuen - und ruft dann schon mal vor versammelter Journalistenschar seine Mama an.
Mann mit viel Phantasie und Ideen: André Heller.Foto: dpa

So wie vor kurzem, als seine Show »Afrika! Afrika!« zur erfolgreichsten Tournee-Produktion avancierte, die je in Wien gastiert hat. »So viel zum Thema, dass man ohne Abitur nichts wird«, sagte André Heller damals und wirkte ein wenig wie ein Schuljunge, dem zur Überraschung seiner Lehrer eine glatte Eins geglückt ist. In seinem Hauptfach Poesie und Show ist Heller jedoch längst zum unbestrittenen Klassenbesten geworden. Morgen wird der Poet, Musiker, Show-Erfinder und professionelle Träumer 60 Jahre alt.
Zuletzt begeisterte »Afrika! Afrika!« in Deutschland und Österreich ein Millionen-Publikum, die Show bekommt einen zweiten Teil und reist um die Welt. Weniger Erfolg war ihm mit seiner geplanten Eröffnungs-Gala für die Fußball-WM vergangenes Jahr in Deutschland beschieden - eines der wenigen Projekte Hellers, das nicht umgesetzt wurde. Vorwürfe wie »Kitsch« oder »Massenproduktion« kontert er mit seinem Anliegen, er wolle die Menschen mit Fantasie und Poesie zum Staunen bringen.
Hellers Shows sind geprägt von einer verträumt-poetischen Stimmung zwischen Jahrmarkt, Zirkus und Variété, mit Anklängen an die Licht- und Farbspiele des Barock. Gemeinsam mit Bernhard Paul erfand er den »Circus Roncalli«, in variantenreichen Programmen gestaltet er mit ausgeklügelten Choreografien und ausgewählten Darstellern, mit Feuerwerk und Musik lebendige Kunstwerke von oft gigantischen Dimensionen.

Artikel vom 21.03.2007