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Entscheidenden Anteil an 
kirchenmusikalischer Arbeit

Pastor Domke ist im Alter von 80 Jahren verstorben

Pastor Siegfried Domke (Mitte, im Bild mit Martin Rieker und Superintendent Hempelmann) predigte 2005 in Halle. Foto: Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (kg). Nur elf Jahre hat Siegfried Domke in Halle als Pastor gewirkt. Als Gründer der Kinder- und Jugendchöre, der an der Seite von Burghard Schloemann auch die ersten Bachtage mit aufgebaut hat, hatte seine Tätigkeit segensreiche Folgen für die Lindenstadt. Im Alter von 80 Jahren ist der Seelsorger, der Wort und Musik in den Haller Gottesdiensten zusammengebracht hat, jetzt in Bielefeld verstorben. Ein Abschieds- und Dankgottesdienst findet am Freitag, 23. März, 11 Uhr in der Zionskirche statt.
Siegfried Domke, 1927 in Brake an der Weser geboren, ist in Bethel aufgewachsen und hat dort auch sein Abitur bestanden. Nach dem Studium in Bethel, Göttingen und Münster kam er als Pfarrer in den Lindenstadt, wo er zuständig war für den Bezirk Halle-West und Hesseln: Unvergessen sind für den Abendkreis die Freizeiten mit ihm im Haus Ascheloh. Und unvergessen ist bis heute auch, dass er als junger Pastor auf den Fluren des Haller Krankenhauses Flügelhorn für die Patienten spielte. Damit hatte Pastor Domke für Halle gewonnen: nämlich eine hauptamtliche Kantorenstelle.
Mit Jungen und Mädchen aus Halle führte er in der Lindenstadt und in Bethel Bachs Weihnachtsoratorium auf. 1966 wechselte er als stellvertretender Vorsteher des Mutterhauses Sarepta nach Bethel, bevor er 1970 die vierte Pfarrstelle der Petri-Gemeinde in Bielefeld übernahm. 1987 ging er - gesundheitlich angeschlagen - in den Ruhestand. Erst vor zwei Jahren war seine Stimme, die bei Predigten durchaus emotional werden konnte, jedoch noch einmal in der Johanniskirche zu hören: beim Festgottesdienst der 42. Haller Bachtage.
Pastor Domke hat ganz entscheidend zur kirchenmusikalischen Arbeit in Halle beigetragen. »Und er hat neue Lieder in die Gemeinde gebracht, ohne an theologischem Gewicht zu verlieren«, würdigt Superintendend Walter Hempelmann seine Arbeit. Sein nachhaltiges Wirken weiß auch Kirchenmusikdirektor Martin Rieker zu schätzen: »Der Kern unserer Arbeit. Siegfried Domke hat gewusst, was Niveau in der Verkündigung, im evangelischen Choral hatte. Und er wollte, dass möglichst viele Menschen singen«.

Artikel vom 21.03.2007