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Wehrbeauftragter

Frühwarnfunktion verloren


Das Amt des Wehrbeauftragten war einmal als »Frühwarnsystem« gedacht, um dem Bundestag über den inneren Zustand der Bundeswehr zu berichten, damit hier für Abhilfe gesorgt werden kann. Diese wichtige Funktion scheint der Wehrbeauftragte aber von Jahr zu Jahr immer mehr zu verlieren.
Das liegt nicht am derzeitigen Amtsinhaber. Reinhold Robbe hat wie seine Vorgänger und seine Vorgängerin die Missstände bei den Streitkräften auch in diesem Jahr schonungslos aufgedeckt. Es ist nur zu befürchten, dass dies keine Folgen haben wird. Ausrüstungsmängel bei Auslandseinsätzen, die medizinische Versorgung im Inland, der Zustand der westdeutschen Kasernen - schon seit Jahren sind dies doch die Schwerpunkte der Mängelliste der Wehrbeauftragten. Anstatt hier aber Abhilfe zu schaffen, wird jedes Jahr wieder Hand an den Verteidigungshaushalt angelegt.
Das kann nicht mehr lange gutgehen. Wer von den Soldaten immer neue Belastungen einfordert und motiviertes Personal haben will, muss dafür auch die Grundlagen schaffen. Noch sind Misshandlungen von Rekruten in der Bundeswehr Einzelfälle. Steigt die Zahl der unzufriedenen Soldaten, kann sich dies ändern. Dirk Schröder

Artikel vom 21.03.2007