19.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»ÜberLeben« in Armut
und Arbeitslosigkeit

Ausstellung in der Petri-Kirche eröffnet


Versmold (OH). Überlebensgroße Porträtfotos in der Petri-Kirche, die Situation von Menschen in Arbeitslosigkeit und Armut als Inhalt eines Gottesdienstes: Die evangelische Kirchengemeinde Versmold rückt mit der gestern eröffneten Ausstellung »ÜberLeben« ein Thema vom Rand der Gesellschaft auf außergewöhnliche Weise in den Mittelpunkt.
Besonderes hat auch die Ausstellung zu bieten. »Es geht nicht um Zahlen und Statistiken, sondern um Menschen«, sagte Pfarrerin Britta Möhring gestern Morgen zur Eröffnung. Von großen Stellwänden »suchen« die Porträts von neun Menschen regelrecht den Blickkontakt mit dem Betrachter. Ihre persönlichen Lebensgeschichten, geprägt von Gedanken und Gefühlen rund um Arbeitslosigkeit und Armut, »erzählen« zudem in Ich-Form verfasste Texte.
»Die Augen der neun Menschen spielen eine große Rolle«, erklärte Pastor Holger Kafeld aus Herford, der die Ausstellung konzipiert hat. »Es geht auch darum, dass die Betrachter die Welt einen Moment lang mit den Augen anderer sehen.«
Dass mit Hilfe der »überlebensgroßen Porträtfotos eine direkte Nähe geschaffen wird, die wir sonst eher meiden«, stellte Friederike von Behren von der Uni Osnabrück in ihren einleitenden Worten fest. »Der offene Blick fordert uns zudem zum Dialog auf, unsere eigene Geschichte zu erzählen.« Die Bilder machten neugierig auf den Text -Êund umgekehrt, sprach von Behren von einer weiteren korrespondierenden Wirkung der Ausstellung.
Zu sehen ist »ÜberLeben« in der Petri-Kirche noch bis Freitag täglich von 15 bis 18 Uhr.

Artikel vom 19.03.2007