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Fakten und Fiktion
gekonnt vermischt

Andreas Eschbach las bei Thalia aus »Ausgebrannt«

Bielefeld (bp). Dieses Buch erschien zum genau richtigen Zeitpunkt. »Ausgebrannt« von Andreas Eschbach landete auf Anhieb in den Bestsellerlisten und behauptet sich dort seit Wochen. »Ausgebrannt« behandelt das Ende des Ölzeitalters und beschreibt, wie die Menschheit damit zurecht kommt. Am Dienstagabend las der Autor, der in der Bretagne lebt, in der »Thalia«-Buchhandlung aus »Ausgebrannt«.

Das größte Ölfeld der Welt in Saudi-Arabien versiegt, nach und nach, langsam zunächst, erkennt die Menschheit, dass sie vor einer gewaltigen Herausforderung steht. Das Ende der Welt, der Welt von heute, bahnt sich an. Nur Markus Westermann, der es eigentlich in Amerika zum Millionär bringen wollte, vom Westermann-Tower träumte, glaubt, das Ruder noch einmal herum reißen zu können.
Andreas Eschbach, der Luft- und Raumfahrttechnik studiert und als Softwareentwickler gearbeitet hat, beginnt mit seiner Geschichte in der Vergangenheit, als das Öl entdeckt, dessen Bedeutung aber nicht erkannt wurde. Er erzählt von Westermanns Vater, der eine bahnbrechende Erfindung gemacht hat, die ihm von der CIA gestohlen wurde und seitdem im Archiv verstaubt. Und er erzählt davon, dass es nicht mehr möglich ist, diese Erfindung umzusetzen, weil nicht nur das Öl verloren geht, sondern auch das Wissen. . .
Eschbach sorgt dafür, dass seine Leser nicht gleich in Depressionen verfallen, sondern versucht zu zeigen, wie Überleben möglich wäre. Dabei vermischt er gekonnt Fiktion und Fakten. Er zeigt ein Leben »in dreißig Jahren«, in denen bei besonderen Gelegenheiten wie heute »das gute Geschirr« aufgedeckt wird. Nur dann ist es aus Plastik und so überaus kostbar, weil der Kunststoff aus Öl hergestellt wird: »Onkel Markus, stimmt das, dass man früher solches Geschirr einfach weggeworfen hat?«
Andreas Eschbach wurde bekannt mit Büchern wie »Das Jesus-Video«, »Der letzte seiner Art« und »Der Nobelpreis«.

Artikel vom 21.03.2007