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3:4 im denkwürdigen Derby

Kreisliga A: Aushilfs-Schlussmann Sibilski rettet den TSV-Sieg in Werther

Von Sören Voss (Text und Foto)
Altkreis (WB). Sieben Treffer, Elfmeter, Platzverweis, ein Feldspieler im Tor und zusätzlich Diskussionsstoff ohne Ende. Das 3:4 (1:3) zwischen BV Werther und TSV Amshausen wird in der Fußball-Kreisliga A so schnell nicht in Vergessenheit geraten.

Für den Sieger begann das denkwürdige Derby mit einem Schockmoment. Amshausens Torwart Sven Mescher rannte mit Verteidiger Christopher Willhuber zusammen (4.). Beim Aufprall biss er sich ein Loch in die Zunge, auch ein Zahn brach ab. Zuschauer Stefan Sibilski, der den Verletzen eigentlich ins Krankenhaus bringen wollte, kam nach einer 17-minütigen Verletzungsunterbrechung überraschend in Torwart-Montur aus der Kabine.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner der 150 Zuschauer, dass der 38-jährige TSV-Obmann zum Mann des Tages avancieren sollte. Denn zunächst verlebte »Schibi« (stand beim SC Halle schon einmal im Tor) einen beschäftigungslosen Nachmittag. Amshausens Offensive drückte dem Spiel ihren Stempel auf, und so gingen die Gäste folgerichtig in Führung. Unterstützt wurde der TSV von der schläfrigen BV-Defensive sowie auch vom Schiedsrichter, der beim 3:0 eine Abseitsstellung des Torschützen Robert Helmig übersah.
Insgesamt rückte sich der Unparteiische mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr in den Mittelpunkt. Der mit der Leitung des fairen Derbys augenscheinlich überforderte Schiri hatte selbst mit elementaren Einwurf- und Toraus-Entscheidungen größte Probleme und sorgte mit seinen Pfiffen auf beiden Seiten für Verwunderung.
Spiel des Tages
Die fragwürdige Gelb-Rote Karte gegen Amshausens Kemal Ayter brachte dann Werther wieder ins Spiel (31.). In Überzahl wagten die Platzherren jetzt einzelne Torschüsse, wobei aber TSV-Keeper Sibilski zunächst nur von Christopher Willhuber bei dessen Eigentor bezwungen wurde.
Nachdem Amshausen per Konter auf 4:1 davonzog, war es erneut Pechvogel Willhuber, der Werthers Aufholjagd begünstigte, als er einen Foulelfmeter verursachte. Letztendlich wussten die Platzherren ihre Überzahl aber nicht zu nutzen. Großen Anteil daran hatte Aushilfs-Keeper Sibilski, der den Auswärtssieg im kuriosen Spiel mit zahlreichen Paraden festhielt.
BV Werther: Goldbecker - Niewiadomski - Bartsch, S. Lasner - Wieland, Behlke (69. Bresser), Fillies, Kuch (82. Michel), Budak - Berkin, T. Solfrian
TSV Amshausen: Mescher (4. Sibilski) - Schürmann (65. Blodow), Schley, Willhuber - Ayter, Müller, Wedemeier (72. Badu), Weeke - Sänger - Scholz, Helmig.
Tore: 0:1 (7.) und 0:2 (12.) Scholz, 0:3 (14.) Helmig, 1:3 (34.) Willhuber, 1:4 (59.) Helmig, 2:4 (64./FE.) Niewiadomski, 3:4 (90.+4) Fillies.

Artikel vom 19.03.2007