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Mückes Stiche ärgern den Favoriten

Landesliga-Derby: Brockhagen scheitert beim 25:23 fast am TVW-Youngster

Von Gunnar Feicht (Text und Foto)
Altkreis (WB). Er heißt Mücke, schien aber für die Werfer des TuS Brockhagen im TVW-Tor die Ausmaße eines Elefanten anzunehmen: Werthers A-Jugend-Torwart, mit Vornamen Markus, hätte TuS Brockhagens Landesliga-Handballern um ein Haar ein Bein gestellt.

Zum 25:23 (12:11)-Heimsieg im Altkreisderby brauchte der Tabellenzweite neben Willensstärke am Ende eine gehörige Portion Glück. Nach Andreas Horstmanns Anschlusstor zum 24:23 (58.) parierte Mücke einen Direk-Siebenmeter, Lars Deppes Nachwurf landete am Pfosten, und Werther hatte in Ballbesitz noch mehr als eine Minute zum Ausgleich - allerdings nach Bastians Weinhorsts dritter Zeitstrafe in Unterzahl. Friedrich Speckmann passte in Bedrängnis und unter Zeitspieldruck unglücklich ins Aus. Dies nutzte Lokman Direk, erlöste seine Farben fünf Sekunden vor Schluss zum 25:23.
Das war knapp für den TuS - und für den krassen Außenseiter TVW im Abstiegskampf ganz bitter. Gäste-Coach Joachim Tegelhütter: »Hut ab, die Mannschaft hat sich nach 12:19-Rückstand bravourös wieder 'rangekämpft. Aber die beiden Schwächephasen zu Beginn jeder Halbzeit haben uns in so große Schwierigkeiten gebracht, dass es am Ende nicht gereicht hat.«
In einer beiderseits ganz schwachen ersten Halbzeit hatten nur Lokman Direk (fünf der ersten acht TuS-Tore) und die Deckungsreihen zeitweise Landesliga-Niveau geboten. »Viel zu wenig Leidenschaft, viel zu viel Ruhe in der Abwehr«, sah TuS-Trainer Heiko Ruwe in der ersten Hälfte und ließ während der Pause die Kabinenwände mit »einem Donnerwetter wie noch nie« erzittern. Angetrieben vom plötzlich viel dynamischeren Lars Deppe machte sich Brockhagen auf 19:12 davon. Werthers Rückraum um den übermotivierten Ex-Brockhagener Stefan Peveling verlor den Faden. Aber dann ließ Markus Mücke den Ausfall von Stammkeeper Holger Voß (Muskelfaserriss) vergessen, während beim TuS das Fehlen von Chrissi Kalms (Grippe), Pascal Kölkebeck (Skiurlaub) und Mirko Meyer (Knieprobleme ab Ende der ersten Halbzeit) ins Gewicht fiel. In der Bedrängnis fehlte ein kühler Kopf, die Trefferquote sackte gegen Null. Nur die intakte Moral rettete den schmeichelhaften Sieg.

Daten & Fakten
TuS: Blank, Hahn (nur bei 7m); Huxohl (2), T. Harbert (3), C. Harbert (2), Brüggemann, Meyer, Direk (7/2), Höcker (1), Uhlemeyer (4), Deppe (6), Hermbecker, Rieks.
TVW: Mücke, Appelbaum (nur bei 7m); Klausen (1), Wolff (1), Schultz, Weinhorst (4/1), Knemeyer (2), Görtz (2/2), Pante (1), Speckmann (1), Peveling (1), A. Horstmann (6), Hennes (4).
Zuschauer: 200. Schiedsrichter: Kuzniacki/Kappel (Sassenberg).
Zeitstrafen: TuS 2, TVW 5 (u.a. Weinhorst 3/»Rot« in der 59.).
Stationen: 4:1 (8.), 5:5 (14.), 7:8 (18.), 9:8 (24.), 11:11, 12:11 - 14:11, 19:12 (39.), 21:18 (49.), 23:22 (56.), 24:22, 24:23 (58.), 25:23.

Artikel vom 19.03.2007