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Rosen vertragen jetzt einen Schnitt

Gärtner Michael Hermbecker gibt Tipps zur richtigen Gartenpflege in diesen Wochen

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen-Brockhagen (WB). Der strahlende Sonnenschein dieser Tage lockt die Menschen nicht nur in die freie Natur. Auch im eigenen Garten wird jetzt Hand angelegt. Was derzeit getan werden sollte und wovon Hobbygärtner besser die Finger lassen -ÊGärtner Michael Hermbecker gibt im WESTFALEN-BLATT Tipps.

Wer es noch nicht gemacht hat: Jetzt sollten Laub oder Tannenzweige, die als Abdeckung vor Frost schützen, entfernt werden, rät Michael Hermbecker vom gleichnamigen, 1968 gegründeten Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Brockhagen.
Zeit wird es auch mit dem Pflanzenrück- und Verjüngungsschnitt. Bei Zier- und Blütensträuchern wie Rosen oder immergrünen Pflanzen wie Eibe, Kirschlorbeer und Ilex lässt sich jetzt noch gut die Schere ansetzen, um trockenes Gehölz oder alte Triebe zu entfernen. Auch wenn es noch einmal, wie angekündigt, leichten Bodenfrost und auch Schnee geben sollte, vertragen die Pflanzen das jetzt, meint der Brockhagener.
Zu spät ist es allerdings bei Ahorn, Walnuss oder Kirsche. Hermbecker: »Bei ihnen öffnet der Saftstrom bereits die Krone. Erst wenn sie voll im Laub stehen, drückt der Saft nicht mehr, und es kann geschnitten werden.« Das gilt auch bei der Forsythie, die schon kurz vor der Blüte steht. »Wer sie jetzt schneidet, hat die Blütenpracht auf dem OsterfeuerÉ« Und Michael Hermbecker rät, Rhododendren generell vom Fachmann beschneiden zu lassen, um nicht die Blüte zu zerstören.
Von Staudenbeeten sollte jetzt das Restlaub entfernt, abgestorbene Teile abgeschnitten und der Boden aufgelockert werden. Auch wohl dosiertes Düngen ist angebracht. »Rosen allerdings sind regelrechte Nährstofffresser. Da kann auch etwas mehr 'ran«, empfiehlt Hermbecker.
Bis Ende April ist noch Pflanzzeit. Es kann fast alles in die Erde: Rosen, Azaleen, Forsythien, StiefmütterchenÉ Nur mit Stauden und Sommerblumen wie Geranien oder Fleißigen Lieschen sollte der Gartenfreund noch warten. Sie gedeihen erst von Mai an richtig gut. Beim Kauf neuer Pflanzen sollte übrigens nicht nur auf den kräftige Wuchs geschaut werden. Auch ein großer Ballen mit kleinen Faserwurzeln ist ein Qualitätsindiz, erklärt Michael Hermbecker.
Die Wärme lässt den Rasen sprießen. Ist die Fläche ausreichend trocken, kann schon gemäht werden, am besten auf drei bis vier Zentimeter Länge. Hermbecker: »Viele Leute mähen zu kurz. Das Gras verbrennt dann leicht, und Unkraut setzt sich fest. Bei dichter Grasnarbe hat Moos wenig Chancen«, rät Herbecker. Düngen empfiehlt sich dreimal im Jahr: zweimal mit stickstoffreichem, einmal im Herbst im stickstoffarmem, kaliumhaltigen Dünger: »Das macht das Gras winterhart.«
Bei der Gartenpflege sollte auch der Teich nicht vergessen werden: Tote Pflanzenreste sollten entfernt werden, um Algen keine Nahrung zu bieten. Dazu hilft auch die Teichmuschel, die in Symbiose mit einem Fisch, dem Bitterling, gut gedeiht, weiß Michael Hermbecker. Eine einzige Muschel filtert 1000 (!) Liter Wasser am Tag.

Artikel vom 16.03.2007