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Politik setzt auf
Bündnis Loxten
und Bockhorst

Einstimmige Empfehlung an den Rat

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Mit einstimmigen Empfehlungen hat der Schulausschuss gestern Abend die Weichen für die nahe Zukunft der Grundschullandschaft gestellt: Bockhorst soll zur Filiale der Stammschule Loxten, die Bunte Schule schrittweise bis 2009 in die Sonnenschule integriert werden. Die Politiker machten aber auch klar: Der Prozess ist damit nicht zu Ende, es wird nur eine Pause geben.

Bis zuletzt gingen bei der Stadt Stellungnahmen und Umfrageergebnisse ein. »Die Eltern haben es uns nicht leicht gemacht mit Ergebnissen, die fast gleichauf liegen«, blickte Jan Ziervogel (SPD) vor allem auf die Umfrage unter Bockhorster Eltern nach der favorisierten Partnerschule. »Wir tragen die Verantwortung dafür, dass die Bockhorster Grundschule über dieses Jahr hinaus gute Arbeit leisten kann. Das ist angesichts der Unsicherheiten bei einer Lösung mit Oesterweg kurzfristig nur über den Zusammenschluss mit Loxten möglich.«
Eine Meinung, der sich letztlich alle Ausschussmitglieder anschlossen. »Wir haben in der aktuellen Situation keine andere Chance, als diese Lösung zu wählen«, stellte Marianne Kampwerth (CDU) fest. Sie forderte gleichwohl die Stadt dazu auf, nochmals direkt bei der Landesregierung nachzuhaken, ob der Bekenntnisschul-Status der Oesterweger Grundschule definitiv ein Hinderungsgrund ist. FDP-Vertreter Arne Bartkowiak wünschte sich, »ein klares Signal an die Eltern« für den langfristigen Erhalt des Grundschul-Standortes Bockhorst zu setzen, »indem die Stadt dort investiert«. Das einzige Mal während der einstündigen Beratung gab es kurzen Applaus aus den Reihen der 20 Zuhörer. Als »klaren Gewinner« bezeichnete derweil Hans Kahre (Grüne) die Bockhorster: »Der Standort bleibt erhalten und die Lehrersituation wird sich verbessern.«
Allerdings wies auch Kahre darauf hin, dass in den kommenden Jahren weitere Schritte folgen müssten, damit es am Ende keine Verlierer unter den Schulen gebe. Hinsichtlich möglicher Zukunftslösungen traten allerdings unterschiedliche Ansichten zu Tage: Jan Ziervogel favorisiert die »große Lösung« mit der Sonnenschule als Stammschule und Filialen in den Ortsteilen. »Sie bietet das Potential für eine bestmögliche Förderung aller Schüler.« Ziervogel betonte das Anliegen der SPD-Fraktion an die Stadt, auszuloten und Anträge zu stellen, damit Versmold dieses derzeit vom Land nicht vorgesehene Verbundsystem womöglich als Pilotprojekt durchführen kann.
Marianne Kampwerth zeigte für die CDU eine andere Lösung auf: »Bei der Zweierlösung bleibt jetzt eine Schule außen vor. Für qualifizierten Unterricht an allen Schulen favorisieren wir die Dreierlösung zwischen Bockhorst, Loxten und Oesterweg.« Auch diese Konstellation gilt derzeit als rechtlich nicht möglich. Zudem riet Schulrätin Gitta Trachte, »zunächst im kleinen Verbund Erfahrungen zu sammeln«. Kampwerth bezeichnete die Dreierlösung als »Option für die Zukunft, vielleicht schon zum Schuljahr 2008/09.« Peckeloh könne bei Bedarf in einigen Jahren zudem Teilstandort der Sonnenschule werden.
Mit Blick auf die Schulen und die Schulleiterkonferenz wünschte sich Bürgermeister Thorsten Klute, dass nach der intensiven Diskussion bald Ruhe einkehrt. Den politischen Schlusspunkt muss der Rat setzen. Er soll am 29. März beide Empfehlungen beschließen.

Artikel vom 16.03.2007