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Nach Bluttat: Kind weiter bei Pflegefamilie


Bielefeld (hz). 16 Tage nach dem tödlichen Familiendrama von Altenhagen ist der zweijährige Sohn der erstochenen Mutter Nadine M. (25) weiter in einer Pflegefamilie des Jugendamtes untergebracht. Zur Zeit liegt die Vormundschaft für das Kind beim Jugendamt der Stadt. Ob und wann die Angehörigen der Getöteten das Sorgerecht für den Jungen bekommen können, das werde sich voraussichtlich bis Mitte April entscheiden, sagte Georg Epp, Leiter des städtischen Dienstleistungszentrums Jugend, Soziales, Wohnen.
»Die Angehörigen des Zweijährigen sind unsere ersten Ansprechpartner«, bekräftigte Epp, dass die Familie der Erstochenen und das Jugendamt ununterbrochen in engem Kontakt stehen. Auch hätten Großeltern und Tante stets Gelegenheit, den Jungen zu sehen: »Die Kontakte sind gewährleistet.«
Obwohl der Zweijährige in der Pflegefamilie »bestens versorgt und geborgen ist, geht es dem Kind nicht gut«. Epp: »Der Junge vermisst seine Mutter!«
Wie berichtet, war der Zweijährige offenbar Augenzeuge geworden, als seine Mutter Nadine M. am Morgen des 27. Februar im Treppenhaus an der Mecklenburger Straße 19 von ihrem ehemaligen Lebensgefährten Mirko P. mit etwa 20 Messerstichen getötet worden war. Ein Grund für die unfassbare Bluttat soll der Streit zwischen Vater und Mutter um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn gewesen sein. Erst wenige Tage vor dem Familiendrama in Altenhagen war Nadine M. vom Amtsgericht das alleinige Sorgerecht für den Zweijährigen zugesprochen worden. Der mutmaßliche Täter Mirko P. hat nach seiner Festnahme inzwischen ein Geständnis abgelegt und sitzt wegen des Verdachtes auf Totschlags an der 25-jährigen Mutter seit Anfang März in Untersuchungshaft.

Artikel vom 15.03.2007