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P & P kauft Unternehmen in Belgien

Wertheraner Traditionsbetrieb wächst zum ersten Mal durch Übernahme


Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Poppe & Potthoff ist zum ersten Mal in seiner fast 80-jährigen Firmengeschichte durch einen Unternehmenszukauf gewachsen. Wie Geschäftsführer Dr. Christian Potthoff-Sewing auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes bestätigte, hat der Wertheraner Traditionsbetrieb betreits im vergangenen Jahr die Meistergruppe mit Sitz in Sprimont/Belgien zu 100 Prozent übernommen.
Die Meister-Gruppe wurde 1983 gegründet und ist ein metallverarbeitendes Unternehmen, das sich auf hochpräzise Drehtechnik spezialisiert hat. An den Standorten Belgien, Frankreich und Tschechien stellt es Komponenten für die Automobilindustrie her. Die Teile finden Anwendung in Brems- und Stabilisierungssystemen sowie in der Kraftstoffeinspritzung und in hydraulischen Systemen. Zum Zeitpunkt der Übernahme beschäftigte das Unternehmen etwa 450 Mitarbeiter.
Wie Dr. Christian Potthoff-Sewing gegenüber dem WESTFALEN-BLATT prognostiziert, wird die Unternehmensgruppe P & P im Jahr 2007 etwa 900 Mitarbeiter beschäftigen, davon allerdings nur noch ein Fünftel am Standort in Werther. »Von den insgesamt sechs Standorten des Unternehmens sind jetzt Ungarn und Frankreich mit jeweils 250 Mitarbeitern die größten«, erklärt der Geschäftsführer, der im laufenden Jahr mit einem Umsatz von knapp 140 Millionen Euro rechnet.
Die positive Entwicklung der Metallindustrie und der Weltkonjunktur hat auch auf P & P Auswirkungen. »Fast alle Standorte arbeiten nahe der Kapazitätsgrenze«, betont Potthoff-Sewing. So spricht das Unternehmen auf seiner Internetseite von »außergewöhnlich hogen Auftragseingängen«, so dass Kunden bei nahtlosen Präzisionsstahlrohren mit Lieferzeiten - auch unter Berücksichtungen der angespannten Situation auf dem Vormaterialsektor - von bis zu sieben Monaten rechnen müssen.
Die P + P-Unternehmensgruppe habe fast überall - auch in Werther - die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt, so Christian Potthoff-Sewing. »Das Stammgeschäft mit Präzisionsstahlrohren entwickelt sich ebenfalls positiv. Dies ist zum einen durch die Konzentration auf Spezialitäten mit Wachstumspotential und zum anderen auf die generell günstige Entwicklung der Stahl- und Rohrmärkte zurückzuführen.«
Die Entwicklung des Werks in Ungarn beurteilt der Geschäftsführer ebenfalls als positiv. Die P & P Hungaria in Ajka nahe des Plattensees war 2001 an den Start gegangen. Den größten Teil seines Umsatzes erzielt das Unternehmen mit »Common Rail«-Komponenten (Dieseleinspritzsystemen). »In letzter Zeit konnten auch internationale Kunden sowie Hersteller von Nutzfahrzeugmotoren als Kunden gewonnen werden«, erklärt Potthoff-Sewing. Er geht davon aus, dass auch dieser Standort in den kommenden Jahren weiter wachsen wird.
Die Integration der Meister-Gruppe in das Unternehmen ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Potthoff-Sewing: »Auch für das neueste Mitglied der P & P-Gruppe wurde eine Strategie entwickelt, die eine positive Entwicklung und weiteres Wachstum verspricht. Erste Erfolge sind bereits messbar.«
P & P will auch in Zukunft weiter wachsen - sowohl durch die Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsfelder, als auch durch Zukauf weiterer Unternehmen. »Die Internationalisierung soll weitergehen«, kündigt Dr. Christian Potthoff-Sewing an. Kerngeschäft bleibe allerdings die Metallverarbeitung und die Zulieferung zur Automobilindustrie. »P & P möchte die neuesten technischen Entwicklungen in der Automobiltechnik mit hochpräzisen Teilen, Komponenten und Subsystemen unterstützen.«

Artikel vom 15.03.2007