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Partyaffäre Lippe

Filz und Vetternwirtschaft


Die Personalsache Joachim Bünemann - sie dürfte sich gestern für den Landesverband Lippe erledigt haben. Wie auch immer jetzt das Disziplinarverfahren ausgehen wird - an die Spitze des Verbandes wird das nordrhein-westfälische Innenministerium den Beamten nicht zurückschicken. Zu groß ist der Ansehensschaden, den Bünemann Amt und Verband zugefügt hat.
Jetzt muss der Landesverband nach vorne schauen, und da droht der Vize-Vorsitzende Hans-Joachim Niehage in Arbeit zu ersticken. Denn außer mit den Dauerbaustellen der angeschlagenen lippischen Kurorte hat es Niehage jetzt auch noch mit Filz und Vetternwirtschaft zu tun, die erst im Prozess zu Tage gefördert worden waren und nun ausgerottet werden müssen.
Wie soll sich ein privat geführtes Restaurant gegen die Konkurrenz des verbandseigenen Burghotels Blomberg behaupten, wenn das Luxus-Hotel dem Vize-Vorstandsvorsitzenden der Lippischen Landesbrandversicherung 50 Prozent Rabatt auf die Rechnung seiner Geburtstagsparty gewährt und die anderen 50 Prozent indirekt vom Landesverband Lippe bezahlt werden? Das passiert, wenn der Staat sich in der Privatwirtschaft engagiert.
Niemand darf sich deshalb wundern, wenn jetzt Stimmen laut werden, die den Verkauf der Verbands-Hotels fordern. Wie es vor Jahren schon der damalige Regierungspräsident Walter Stich gefordert hatte. Christian Althoff

Artikel vom 15.03.2007