15.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schüler stärken
vor der Sucht

Theaterpädagogen im Gymnasium

Versmold (hj). Das Bühnenbild ist ziemlich einfach gehalten: zwei Stühle, ein kleiner Tisch, eine kleine Abtrennung aus Stoff - mehr nicht. Doch inhaltlich kommt eine Menge 'rüber bei der interaktiven Szenencollage der »Theaterpädagogischen Werkstatt« Osnabrück.

Einer der beiden Schauspieler, Tom Schneider, macht die Schüler der 7 b des CJD-Gymnasiums mit dem Thema vertraut: »Es geht um das Suchtverhalten und den Drogenmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Wir wollen euch als Schüler stark machen.« Nicht ohne Grund heiße das neue Programm daher auch »Natürlich bin ich stark«.
An insgesamt drei Tagen sind die beiden Schauspieler Tom Schneider und Susanne Gorgs zu Gast in den Klassen sieben bis neun des Gymnasiums. Es geht um Suchtprävention. Und die beiden Schauspieler merken schnell, dass die Schüler informiert sind, was das allgemeine Thema Sucht angeht.
Ab wann ist ein Mensch eigentlich süchtig und was treibt ihn in die Sucht? Zwei Fragen, die die Schüler nicht so schnell beantworten können. Dann geben die Schauspieler schon 'mal Tipps: »Denkt an euch, an euer Zuhause, an eure täglich Umgebung«, lauten die Hinweise.
Und schon kommen mögliche Antworten: In die Sucht könne man getrieben werden, wenn man Ärger mit den Eltern oder in der Schule hat, zählen die Schüler auf. Unzufriedenheit mit dem täglichen Leben könne Menschen in die Sucht treiben. Überforderung, Trauer, Mobbing - alles das seien Dinge, die Gründe für eine Sucht sein könnten. »Doch Sucht kommt nicht automatisch. Sie ist auch kein Virus. Sondern sie hat immer eine Entstehungsgeschichte«, sagt Susanne Gorgs.
Davon handeln auch die drei Szenen, in denen die beiden Schauspieler die Voraussetzungen klar machen wollen: Ärger in der Schule, Stress mit den Eltern, mit Freund oder Freundin. »Ärger frisst du schnell in dich hinein. Er wird selten ausgelebt. Höchstens dann, wenn man vielleicht eine Tür zuknallt. Doch sollte man nicht besser darüber reden, anstatt ärgerlich zu sein?«, hinterfragen die Schauspieler.
Sucht, egal welcher Art, hat immer eine Geschichte. An den beiden anderen Tagen wollen die beiden Schauspieler den Schülern zeigen, welch kleiner Schritt es ist von der Unzufriedenheit und den Problemfällen bis zur Sucht. Und sie wollen den Schülern vor allem zeigen, welche Auswege es dabei geben könnte und wie man aus solch einer Krise auch wieder heraus kommt.

Artikel vom 15.03.2007