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Wirtschaft dreht voll auf

Konjunktur unerwartet stark - Experten rechnen mit höheren Löhnen

Kiel/Berlin (dpa). Die deutsche Wirtschaft wird nach jüngsten Berechnungen noch stärker wachsen als im bereits starken Vorjahr. Die Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Zugleich eröffnete die IG Metall die NRW-Tarifrunde für das Metall- und Elektrogewerbe: 6,5 Prozent mehr Lohn sollen her.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) schraubte seine Wachstumsvorhersage für das Jahr 2007 um 0,7 auf 2,8 Prozent hoch. 2006 waren es 2,7 Prozent. Zwar seien wegen der Mehrwertsteuererhöhung Käufe vorgezogen worden. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt und die vollen Auftragsbücher verliehen der Wirtschaft aber deutlichen Schwung. Die Zahl der Arbeitslosen verringert sich laut der Prognose im Jahresdurchschnitt 2007 um 700 000 auf 3,74 Millionen und bleibe damit erstmals seit 2001 unter der Vier-Millionen Marke.
Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet damit, dass der erwartete Wachstumsdämpfer zu Beginn dieses Jahres schwächer ausfällt. Für das laufende Jahr hoben die Berliner Forscher ihre Prognose um 0,6 auf 2,3 Prozent an. Wichtigste Triebfeder dürfte die Industrie-Produktion sein, die nach einer Stagnation Ende vergangenen Jahres wieder aufgedreht habe. Zudem investierten die Firmen weiter außerordentlich stark. Ein spürbarer Dämpfer als Folge der Mehrwertsteuererhöhung zeichne sich dagegen für Handel, Gastgewerbe und Verkehr ab.
Die IfW-Volkswirte rechnen für 2008 mit einem leicht schwächeren Wachstum von 2,4 Prozent - vor allem wegen stärkerer Lohnsteigerungen.
Zum bundesweiten Start der Metall-Tarifverhandlungen gestern in Gelsenkirchen haben Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall weit auseinander liegende Positionen vorgelegt. Die Forderung der IG Metall war von den Arbeitgebern scharf zurückgewiesen worden. Der Arbeitgeber-Verhandlungsführer in NRW, Horst-Werner Maier-Hunke, kündigte in einem Gespräch mit der »Frankfurter Rundschau« eine Offerte an, die bei mehr als zwei Prozent liegen könnte. Die Verhandlungen werden am 2. April fortgesetzt.Seite 4: Kommentar

Artikel vom 13.03.2007