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»Bin doch kein
Alex Ferguson«

Fußball-Cocktail: Solbad im Aufwind

Borgholzhausen (star). Einen Bonuspunkt im Abstiegskampf gewonnen, einen neuen Trainer verpflichtet, einige Leistungsträger gehalten. TuS Solbads Bilanz des vergangenen Wochenendes kann sich sehen lassen. Das heimische Sorgenkind in der Fußball-Bezirksliga sorgte endlich wieder für positive Schlagzeilen.

Das 0:0 im Derby gegen Spvg. Steinhagen war gewiss alles andere als ein fußballerischer Leckerbissen. Doch wie entschlossen« Michael Muxfeldt und seine Abwehrkollegen »abräumten«, wie bissig Neuzugang Lennart Stephan im Mittelfeld seine Kontrahenten bearbeitete, all' das macht Mut für die kommenden Endspiele im Kampf um den Klassenerhalt. Sportlich gesehen ist dieser eine Zähler nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für die Moral und das Selbstvertrauen der Mannschaft kann das 0:0 gegen Steinhagen aber sehr wertvoll sein.
Gleichzeitig setzten Solbads Verantwortliche außerhalb des Platzes ein deutliches Zeichen. Unabhängig von der Liga soll in Borgholzhausen auch in Zukunft ambitionierter Fußball gespielt werden. Die Landesliga erfahrenen Neuzugänge Phillip und Lennart Stephan sowie die bewährten Leistungsträger Jens Hülsmann, Michael Muxfeldt und Stojan Savic haben ihre Zusage für die kommenden Saison gegeben.
Dem neuen Coach Igor Sreckovic (das WB vermeldete gestern seine Verpflichtung exklusiv) steht also bereits eine Achse zur Verfügung, um die herum es eine Mannschaft aufzubauen gilt. Diese Personalien sollten zudem bei den nun folgenden Gesprächen mit den aktuellen Stammkräften die Solbader Verhandlungsposition stärken. Selbst wenn der ein oder andere Akteur den Verein verlassen sollte, blickt der neue Trainer der kommenden Saison zuversichtlich entgegen.
Sreckovic ist erst 33 Jahre alt, hat aber schon bei mehreren Vereinen höherklassig gespielt (Wellensiek, Arminia Amateure, Fichte sowie Altstadt) und verfügt nach eigener Aussage über gute Kontakte in der heimischen Szene. Abgesehen von der kurzzeitigen Betreuung einer Jugendmannschaft ist er als Coach allerdings ein Anfänger. »Für einen Neuling wie mich ist der Trainerposten in Solbad eine reizvolle Aufgabe und Chance.« Sreckovic will diese nutzen, sieht sich in einem Boot mit seinen künftigen Schützlingen: »Disziplin ist natürlich elementar. Doch ich habe mit vielen von ihnen in Solbad noch selber gespielt. Es wäre Schwachsinn, wenn ich nun wie ein Alex Ferguson auftreten würde.«
Nach seiner schweren Verletzung vor eineinhalb Jahren in der Partie in Kusenbaum (Schien- und Wadenbeinbruch) hat Igor Sreckovic nicht mehr gespielt. Auch deshalb ist der neue Posten für ihn so interessant. Trotz einiger Rückschläge versucht der Mittelfeldakteur weiterhin, auch auf dem Platz noch einmal Fuß zu fassen: »Wenn es wieder geht und wenn Not am Mann ist, wäre ich auch bereit zu spielen. Doch in erster Linie werde ich mich auf meine Arbeit als Trainer konzentrieren.«

Artikel vom 13.03.2007