Versmold (hj). Häusliches Eigentum, Stein auf Stein gebaut oder in Holz, bleibt ein Dauerbrenner. Und das, obwohl der Bauboom langsam abebbt, stellt Rainer Eggert fest. Der Chef der Volksbank Versmold hatte am Wochenende zu den fünften Immobilientagen eingeladen.
»Das Geld ist günstig«, sagt er. 4,75 Prozent für eine Anlage auf zehn Jahre sei ein Wort. Doch derzeit fehlen Grundstücke, auf denen die Versmolder bauen können. »Die Baugebiete auf dem ehemaligen Nölke-Gelände sind größtenteils besetzt«, sagt Architekt Frank Schönberg. In Peckeloh und in Oesterweg sei auch nicht mehr viel drin, die Architekten warten daher auf die großen Baugebiete an der Kämpenstraße und am Abdinghof in Versmold. Doch es muss nicht unbedingt ein Neubau sein. Das war den Anbietern der Immobilientage ebenfalls wichtig: »Das Thema Umbau wird immer interessanter«, fasst Schönberg zusammen. »Gerade in Versmold gibt es noch eine ganze Menge Häuser aus den 60-er Jahren. Da heißt es entweder Sanierung oder Abriss.« Und der Fachmann wäre keiner, hätte er nicht Lösungsvorschläge parat. »Drei Punkte müssen berücksichtigt werden: Dach, Fassade und Dämmung. Daran sollte man nicht sparen.« Und vor allem alternative Energien sind immer noch ein Thema. »Gerade im Bereich Wärmepumpen boomt es derzeit«, hat Ingenieur Wolfgang Beuge festgestellt. »Doch man sollte nicht zwingend handeln, sondern nur dann, wenn man wirklich neu baut oder wo es Sinn macht«, erklärt er seinen interessierten Kunden. Die Kundenhalle der Volksbank glich am Wochenende einer kleinen Messewelt rund um das interessante und vielschichtige Thema Immobilie. Es wurde mehr beraten als verkauft. Wer etwas für die Umwelt tun will, fand genauso schnell seinen Ansprechpartner wie für die richtige Finanzierung oder den Umbau. Doch die Besucherzahl fiel deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Das erklärt Volksbank-Marketingleiter Dirk Ludewig so: »Bei diesem schönen Wetter sind die Kunden eher im Garten als bei uns.« Dennoch, so ergänzt Volksbankchef Rainer Eggert, werde es im nächsten Jahr die sechsten Immobilientage geben. Und erneut verteilt über zwei Tage an einem Wochenende: »Der Aufwand für einen Tag ist ganz einfach zu groß«, erläutert Eggert. »Vielleicht haben wir ja im nächsten Jahr wieder interessante Themen dabei, die mehr interessierte Kunden anlocken.«
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