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Strudel-Dessert ist ein Renner

Millionen-Investionen: Bei Campina in Gütersloh wird kräftig investiert

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Das Gütersloher Campina-Werk ist in einen Strudel geraten. Einen Strudel, der das Werk mächtig nach oben spült. Nach Jahren der Konsolidierung wird an der Hans-Böckler-Straße in Gütersloh wieder kräftig investiert.

Der Strudel ist farbig. Schokobraun, vanillegelb, sahneweiß. Das neue Dessert ist derzeit der Hit in den Kühlregalen - und spiegelt die Produktionsverhältnisse im Gütersloher Werk wider.
Als Campina die Molkerei Strothmann 2003 übernahm, lag das Verhältnis von Desserts und Joghurts noch bei 50 zu 50. Inzwischen werden die 130 Millionen Liter Milch, die pro Jahr angeliefert werden, zu 75 Prozent zu Desserts verarbeitet und nur noch zu 25 Prozent zu Joghurts. »Zu den Desserts zählen auch die Optiwell-Produkte mit nur 0,1 Prozent Fettanteil. Die liegen im Trend«, erläutert Güterslohs Campina-Geschäftsführer Klaus-Herbert Strothmann.
Nun sind auch andere Molkereien auf diesen Trend aufgesprungen. »Darum haben wir ja den Strudel erfunden. Wir müssen uns im Kühlregal von anderen Produkten kreativ abheben. Der Strudel sieht einfach toll aus«, sagt Werkleiter Konrad Hubinger. Bevor der Strudel in die Produktion durfte, wurde er sechs Monate lang getestet. »Ich glaube, die Entwicklung dauerte gut neun Monate«, sagt Sabine Lütkemeyer, Ökotrophologin in der Gütersloher Campina-Testküche.
Wie fest muss der Pudding sein? Wie steif darf die Sahne werden? Bei welcher Konsistenz sieht der Vanillepudding am besten aus? Schmeckt der Strudel auch noch einen Tag vor Ende der Haltbarkeit so lecker wie am Tag des Einkaufes? Diese Fragen müssen geklärt sein, bevor Produktionsleiter Uwe Bucken ein neues Dessert für serienreif erklärt. Die 280 Mitarbeiter in Gütersloher produzieren 650 Millionen Becher Dessert und Joghurt pro Jahr. Jeden Tag verlassen 40 Lastwagen das Firmengelände und liefern 2,5 Millionen Becher aus. Die Konzernzentrale schätzt offensichtlich die in Gütersloh geleistete Arbeit. 2006 gab sie 4,5 Millionen Euro für neue Erhitzungs-Anlagen, Abfülltanks und Verpackungs-Maschinen frei. In den kommenden Monaten werden weitere 2,8 Millionen Euro in eine neue Steuerungs-Anlage, ein neues Kälte-System und neue Pumpen investiert.

Artikel vom 17.03.2007