13.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Botschaft in seinen Bildern bleibt

Mit Udo Waschelitz aus Halle ergriff gestern Mittag in der Friedhofskapelle ein ehemaliger Kollege der Wochenzeitung »Unsere Kirche« das Wort: Der Urhebervermerk »Foto: Vincent Böckstiegel« sei ein Gütesiegel gewesen. »In der protestantischen Kirche des Wortes war Böckstiegel ein Pionier für die Vermittlung durch das Bild, das oft mehr als 1000 Worte sagt«, betonte der pensionierte Redakteur. »Der Bote ist von uns gegangen, seine Botschaft in seinen Bildern bleibt.«
In seinem Nachruf über Vincent Böckstiegel für die nächste Ausgabe von »UK« schreibt Redakteur Manfred Gärtner von einem »Fotokünstler, der seine Bilder komponierte«. Vincent Böckstiegels Fotoarchiv sei ein Spiegel der Kirchengeschichte im Nachkriegsdeutschland. »Böckstiegel war dabei, als die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland nach dem Mauerbau 1961 erstmals ohne die Delegierten aus der DDR tagen musste und im Tagungssaal in Bethel deren Stühle leer blieben«, schreibt Gärtner. Aber er sei auch dabei gewesen, als nach dem Fall der Mauer in vielen Gemeinden längs der ehemaligen Zonengrenze Dankgottesdienste gefeiert wurden. »Und Israel«, schreibt der Redakteur weiter. »Schon in den 50er Jahren führte ihn eine ausgedehnte Reportagereise in das Heilige Land, das er in den folgenden Jahrzehnten immer wieder bereiste.« Mit seiner Arbeit habe er sich selbst ein Denkmal gesetzt. dh

Artikel vom 13.03.2007