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Wort zum Sonntag

Heute von Pfarrerin Renata Pense

Renata Pense, Pfarrerin in Versmold.

»Alles Gute!« - »Halt die Ohren steif!« - »Mach's gut!«Das sind so die Worte, die wir einander zum Abschied sagen. Die zum Ausdruck bringen, dass man dem anderen Gutes wünscht, die häufig jedoch eher so als Floskel daher gesagt werden. Haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihnen jemand stattdessen sagt: »Ich wünsche dir Gottes Segen« oder »Sei behütet«? Und haben Sie dann gespürt, was für ein Unterschied das ist? Dass Sie aufhorchen und merken, dass das irgendwie tiefer geht, dass Ihr Herz berührt wird?
Segnen ist ein lateinisches Lehnwort und heißt ursprünglich signare, ein Zeichen machen. Genauer noch: einschneiden. Ja, es ist eine einschneidende Sache, das mit dem Segen. Wenn wir uns zum Abschied Gottes Segen wünschen, dann ist das mehr als ein »Ich wünsche dir alles Gute«. Wenn wir einander Gottes Segen wünschen, dann ist das eine Art Liebeszeichen. Wir erinnern uns gegenseitig an Gottes Liebe zu uns. Und es ist die Bitte um seine Begleitung.
Wir vertrauen darauf, der andere möge behütet und beschützt werden. Das ist keine Unfallversicherung. Aber es ist das Vertrauen, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann, dass wir niemals allein sind, egal, was geschieht. Der Segen verwandelt uns und gibt uns eine Richtung, in die Nähe Gottes. Und so wünsche ich Ihnen allen von Herzen Gottes Segen.

Artikel vom 10.03.2007