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Zeller drückt Spenge die Daumen

2. HB-Bundesliga: Potsdam verspielt ein 30:29 - zwei Mal ohne Steinicke

Spenge (lak). Gerne hätten die Verantwortlichen des TuS Spenge Thomas Zeller zurückgeholt. Stattdessen mussten sie mit ansehen, wie der Linkshänder in der zweiten Halbzeit einer der entscheidenden Spieler des ASV Hamm bei der 28:34-Heimniederlage war.
»Das war schon ein besonderes Gefühl für mich, auch wenn es nur um zwei Punkte ging«, freute sich der fünffache Torschütze über die erfolgreiche Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte, die er 2005 verlassen hatte und sich der SG Solingen anschloss. Beim inzwischen zum Bergischen HC fusionierten Süd-Zweitligisten spielte Zeller jedoch in den Planungen keine Rolle mehr, so dass er in der Rückrunde zum ASV Hamm wechselte. »Ich wollte nicht auf der Bank sitzen, sondern angreifen. In Hamm haben wir eine tolle Truppe, da will ich bleiben«, sagte der 24-Jährige, der eine Ausbildung zum Physiotherapeut absolviert. Seinem ehemaligen Verein drückt Thomas Zeller im Abstiegskampf übrigens fest die Daumen: »Sie sollen jedes Spiel gewinnen, aber nicht gegen uns!«
Die Aussichten auf Punktgewinne sind in den nächsten Wochen jedoch eher vage. In Dessau und Aurich sowie gegen Berlin ist der TuS klarer Außenseiter und wird seine Hoffnungen wohl auf das Heimspiel gegen Rostock (Hinspiel 20:19-Sieg) richten müssen. Mittelmann Frank Steinicke ist die nächsten beiden Spiele aus beruflichen Gründen nicht dabei. Allerdings gilt es -Ê egal gegen wen man in den verbleibenden zwölf Spielen um die Klassenzugehörigkeit kämpfen wird -, auf der »Hauptbaustelle Angriff« (Trainer Andreas Bock) voran zu kommen. So lange wie in Emsdetten und gegen Hamm gerade aus dem linken Rückraum kaum Gefahr ausgeht, wird er gegen jeden Gegner schwer. Totalausfälle wie von Thorsten Bergmann, der sich als Vertreter des erkrankten Michael Scholz auf Linksaußen innerhalb weniger Minuten drei Ballverluste bzw. Fehlversuche erlaubte, kann man sich gegen Mannschaften wie Hamm erst recht nicht leisten.
Über die 30:33-Niederlage des Konkurrenten 1. VfL Potsdam wollte sich TuS-Trainer Horst Brinkmann zunächst zwar nicht freuen (»Dafür können wir uns auch nichts kaufen!«), doch immerhin änderte sich an der Tabellensituation dadurch nichts. Allerdings besaß Potsdam durchaus die Chance, beim TVC zu punkten, scheiterte nach einer 30:29-Führung (!) allerdings am bis dahin schwachen Torwart Markus Cleverly.
An der Spitze kassierte Topfavorit Füchse Berlin mit 26:27 beim Stralsunder HV die zweite Niederlage in Folge, der Vorsprung auf den SHV schrumpfte auf vier Punkte. Die Füchse führten mit 9:2, verspielten diesen Vorsprung aber durch Zeitstrafen, Ballverluste und vier verworfene Siebenmeter. Ivan Nincevic erzielte 18 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer. Stralsunds Torwart Igor Levshin lenkte den letzten Berliner Wurf an den Pfosten. »Wenn wir so spielen, kann uns Stralsund in heimischer Halle schlagen. Aber keine andere Mannschaft«, blieb Berlins Manager Bob Hanning gelassen. Als ersten Neuzugang vermeldete man Toni Kern (Dessau-Roßlauer HV).

Artikel vom 07.03.2007