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Westfälische Sparkassen sind uneins

Landesbank-Übernahme

Von Edgar Fels
Münster (WB). Die Sparkassen in Westfalen-Lippe ziehen beim milliardenteuren Bieterwettbewerb um die Landesbank Berlin (LBB), zu der auch die Sparkasse Berlin gehört, nicht an einem Strang.

Nur 56 der insgesamt 76 Institute werden sich an dem Kaufangebot der eigens gegründeten Erwerbsgesellschaft beteiligen. Das wurde gestern nach einer Vorstandssitung des westfälisch-lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WLSGV) in Münster bekannt. Zusammen bringen sie als Gebot eine Summe von »gut 300 Millionen Euro« ein, teilte ein Sprecher mit. Angestrebt waren ursprünglich etwa 400 Millionen Euro. Doch die Verwaltungsräte der namentlich nicht genannten 20 Sparkassen stimmten gegen eine finanzielle Beteiligung.
Insgesamt gibt es in Deutschland 449 Sparkassen, von denen gut 400 Institute bereit sind, für die Sparkasse Berlin zu zahlen. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Heinrich Haasis, hatte erst kürzlich erklärt: »Der Hut ist voll.« Erreicht sei eine Eigenkapitalbasis »um die vier Milliarden Euro«.
Neben dem DSGV sind 14 mögliche Käufer an der LBB interessiert, darunter Landesbanken, private Großbanken und Finanzinvestoren.
Da zur LBB die Berliner Sparkasse gehört, könnte es zu einem Konflikt zwischen Privatbanken und Sparkassen kommen, falls eine Privatbank den Zugriff auf die LBB bekommen sollte.

Artikel vom 06.03.2007