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Kunstvielfalt im
19. Jahrhundert

Ausstellung zu Ludwig Schumacher

Borgholzhausen (kw). Das Kultur- und Heimathaus hat seine Winterpause beendet und eröffnete am Sonntag die Ausstellung »Ornamentale Malerei«, in der Werke von Ludwig Schumacher gezeigt werden. Zur Eröffnung informierte Carl-Heinz Beune die Besucher über Leben und Arbeiten des Malers und Fotografen, der in Pium ein Fotogeschäft hatte.

Jedes Jahr nach der Winterpause werden im Heimathaus Werke aus dem Fundus des Museums präsentiert - so auch am Sonntag. Carl-Heinz Beune, der die Ausstellung organisiert hat, zeichnete zur Eröffnung den Lebenslauf des Dekorationsmalers (1871-1957) nach. Besonders interessant waren dabei die Auszüge aus Schumachers zehnseitigen kleinen Biografie, die er in seiner Jugendzeit niedergeschrieben hatte.
Der im niedersächsischen Neuenkirchen geborene Schumacher ging als Malerlehrling nach Bielefeld. Nachdem er einige Jahre in Bielefeld geblieben war, ging er nach Borgholzhausen, wo sein Onkel ein Malergeschäft hatte. Später suchte er seinen älteren Bruder in Berlin auf. Zehn Jahre lang arbeitete er bei verschiedenen Firmen und machte unter anderem Dekorationsarbeiten. Danach arbeitete er im russischen St. Petersburg. Nach seiner Rückkehr nach Berlin und der dortigen Ausbildung zum Fotografen ging er zurück nach Pium. Für die Besucher hatte Carl-Heinz Beune einige Fotos des Schumacher-Hauses zusammengestellt. Außerdem zeigte er dessen original Lehrbrief aus dem Jahr 1888.
»Er war wohl die interessanteste Person im Altkreis Halle und er hatte viel Erfahrung in verschiedenen Städten gesammelt«, erklärte Wolfgang Meluhn, Künstler aus Borgholzhausen. Zusammen mit Günter Schlömann, ebenfalls Künstler und ehemaliger Nachbar Schumachers, informierte er die Besucher zu dessen Werken.
Insgesamt 23 Bilder sind in der Ausstellung zu sehen, die meisten davon Bleistiftzeichnungen. Aber auch mit Kreiden, Pastellen und Kohle arbeitete Schumacher. Vorwiegend stellte Schumacher aber Ornamente her. »Alles was das 19. Jahrhundert an Kunstvielfalt bietet, hat er gemacht«, erklärte Wolfgang Meluhn. Seine Werke umfassen sowohl klassizistische und naturalistische Elemente als auch die der akademischen Malerei und der Biedermeier-Zeit. Die Ausstellung zu Ludwig Schumacher ist bis Sonntag, 29. April, jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 06.03.2007