Fußball-Bezirksliga vor dem Derby: Steinhagens Zauberer Kizilkaya muss noch viel lernen
Altkreis (star). Spvg Steinhagen stürmt mit einem 5:1-Heimerfolg über Aramäer Gütersloh auf Rang vier, wird in der Tabelle erstmals in dieser Saison als bestes Altkreis-Team der Fußball-Bezirksliga geführt. TuS Solbad versinkt nach dem 0:3 beim Vorletzten Kusenbaum und der Roten Karte gegen Torwart Patrick Fechner im Abstiegssumpf. Vor dem direkten Aufeinandertreffen am kommenden Wochenende könnte die Stimmung in beiden Lagern nicht unterschiedlicher sein. Mit einem Sonntags-Spaziergang in Kleekamp rechnet Oliver Nestmann dennoch nicht. »Gegen Solbad auf Asche wird das ein ganz anderes Spiel.« Steinhagens gesperrter Keeper erwartet gegen seinen Ex-Verein einen heißen Derby-Tanz und schmutzige Trikots. So wie die ersatzgeschwächten Aramäer am Sonntag in der ersten Halbzeit wird sich Solbad auf eigenem Platz in der Tat nicht vorführen lassen. Allen voran Murat Kizilkaya brannte 45 Minuten lang ein fußballerisches Feuerwerk ab, spielte sich in einen Rausch und machte deutlich, warum mehrere höherklassige Vereine an ihm interessiert sind. Allerdings zeigte die jüngste Partie auch, warum der Supertechniker trotz seiner bisher 15 teils wunderschönen Tore gut beraten war, für eine weitere Saison in Steinhagen zuzusagen: Der 20-Jährige muss und wird noch viel lernen - vor allem, dass Fußball ein Mannschaftssport ist. Gegen stärkere Gegner erzielt der einfache Querpass oft mehr Wirkung als das x-te aufreizend lockere technische Kabinettstückchen. Zudem sollte sich Kizilkaya einmal bei seinen erfahrenen und eher rustikalen Teamkollegen wie Steffen Buch oder Sören Kapelski erkundigen, wie sie auf Stürmer reagieren, die die Abwehrspieler der Lächerlichkeit preisgeben... Während Kizilkaya und seine Nebenleute zumindest eine Halbzeit lang vor Spiel- und Einsatzfreude sprühten, wirkte der kommende Gegner wie gelähmt. »In den vergangenen Wochen habe ich unabhängig vom Ergebnis gesehen, wie sich die Mannschaft weiter entwickelt. Das 0:3 in Kusenbaum war allerdings ein deutlicher Rückschritt«, erkannte Thomas Schmidtke seine eigenen Spieler nicht mehr wieder. Solbads Coach vermutet, dass seine Schützlinge derzeit mit dem Druck im Abstiegskampf nicht klar kommen und sieht sich auch als Psychologen: »Ich werde jetzt Mentaltraining einführen.« Neben der Roten Karte gegen Keeper Patrick Fechner - als Alternativen stehen der A-Jugendliche Marcel Freund und Reserve-Keeper Thorsten Niemeyer zur Verfügung - schmerzte auch der Ausfall von Stojan Savic. Nach seinem Sturz auf den Rücken musste der Mittelfeldspieler ausgewechselt und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden.
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