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Betrachter wird in den
Bann der Bilder gezogen

Ute Erkens stellt ihre Farbkompositionen im Rathaus aus

Borgholzhausen (Felix). Ihren Farbkompositionen Namen geben - darauf möchte Ute Erkens lieber bewussst verzichten. »Es freut mich, dass jeder etwas anderes in den Bildern sieht«, erzählt die Bielefelderin. Seit Sonntag sind 18 ihrer Werke im Piumer Rathaus zu betrachten.

»Die Kunst ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens«, verrät die gebürtige Hallerin Ute Erkens. »Ich liebe es mit Farben zu arbeiten«, gesteht sie. Vor allem der Prozesscharakter ihrer Arbeit gefällt ihr. Seit fünf Jahren widmet sie sich dabei verstärkt der ungegenständlichen, assoziativen Malerei. »Darauf lege ich es in den Bildern an«, erklärt die Kunstlehrerin. Und meint die Assoziationen, die Chancen, die sie den Betrachtern einräumt, etwa eigenes zu entdecken. »Das macht es für den Betrachter schwieriger - aber auch reizvoller«, findet sie einfach.
Manche ihrer Bilder versieht sie mit »Ankern«. Dann sind die Farbkompositionen zum Beispiel eingerahmt von Acquarell-Fragmenten, in Teile gerissene Stücke früherer Arbeiten, die sie dem neuen Bild hinzugefügt hat. Links ein Stück Haus, rechts ein anderes. Dazwischen: Farbe. Ein Nebel? Eine weitere Häuserzeile? Eine Wiese? Einzig der Betrachter entscheidet darüber.
»Vor allem die Energie, die von den leuchtenden Farben ausgeht, löst bei den Bildern von Ute Erkens den Impuls aus, genauer hinschauen zu wollen«, erklärte Günter Schlömann vom Kulturverein bei seinen einleitenden Worten. »Damit lockt sie den Betrachter ihrer Bilder regelrecht an und zieht ihn in deren Bann«. Die Formate sind dabei ebenso unterscheidlich, wie die Techniken, die sie verwendet.
Da wird verwischt, verdunkelt oder aufgehellt, werden Farben abgekratzt oder neue Lasuren aufgetragen. Alles ist gewollt und beabsichtigt. »Aber die Realitiät kann dadurch nur noch erahnt werden. Ute Erkens erreicht, dass diese nicht sofort ins Auge springt. Das Ahnungsvolle kommt zum Tragen«, so Schlömann.
Die 35 Besucher der Ausstellungseröffnung jedenfalls zeigten sich sehr angetan von den Farbkompositionen der Bielefelderin. Musikalisch eingebettet wurde die Vernisaage durch die Melodien des Harfenisten »Patric«. Er spielte - ganz in der Tradition und dem Erscheinungsbild eines Barden - irische und schottische Weisen sowie eigene Kompositionen.

Artikel vom 06.03.2007