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Tür der Dorfkirche steht für alle offen

Premiere im Kirchenkreis Halle: Bockhorster Gotteshaus erhält Signet »Offene Kirche«

Versmold-Bockhorst (igs). Sie ist die kleinste Kirche im Kirchenkreis Halle -Êund übernimmt jetzt eine Vorreiterrolle: Die Bockhorster Dorfkirche ist die erste im Kirchenkreis Halle, die mit einem blauen Schild neben dem Eingang zeigt, dass ihre Türen während der Woche regelmäßig für alle Besucher offen stehen. Superintendent Walter Hempelmann enthüllte gestern Morgen das Schild der Aktion »Offene Kirche«.

»Zwei Daten sollten Sie sich merken: 1610, als der erste evangelische Pfarrer in Bockhorst anfing, und den 4. März 2007 -Êder Tag, an dem die Kirche das Signet ÝOffene KircheÜ erhalten hat«, sagte Hempelmann augenzwinkernd zu den Gemeindegliedern der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bockhorst, bevor er das Tuch über dem blauen »Offene Kirche«-Schild lüftete. Es ist rechts neben der Haupteingangstür angebracht und steht dafür, dass Besucher montags bis freitags von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr jederzeit auf offene Türen stoßen, wenn sie in die Kirche möchten -Êum sich umzusehen, zum Gebet, um Ruhe im Alltagsstress zu finden. Die Bockhorster Gemeinde beteiligt sich damit an der Aktion »Der Seele Raum geben«. Mit dieser setzt sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) seit einigen Jahren dafür ein, dass mehr evangelische Gotteshäuser außerhalb des sonntäglichen Gottesdienstes öffnen. Bislang seien es hauptsächlich die katholischen Kirchen gewesen, die dies ermöglichten, erinnerte Hempelmann.
»Das Logo steht für Gastfreundschaft und Offenheit und macht deutlich, dass Besucher willkommen sind«, sagte Hempelmann, der sich freute, dass das Signet gerade der kleinsten Kirche, die ein besonderes Kleinod sei, verliehen werde. »Wir wünschen uns mit ihnen, dass davon Gebrauch gemacht wird.« Denn hier, an einem Ort der Ruhe und des Friedens, könne der Mensch Kraft schöpfen für den Alltag.
»Eigentlich hatten wir schon immer vor- und nachmittags geöffnet«, sagt Pfarrerin Gillmann. Das Schild mache dies jetzt auch nach außen deutlich. Es sind nicht nur die Bockhorster, an die sich das Angebot richtet, sondern alle: »Da wir an der Teuto-Senne-Fahrradroute liegen, kommen auch viele Auswärtige.« Die Besucher haben die Möglichkeit, nicht nur die Ruhe des Gotteshauses auf sich wirken zu lassen: Handzettel informieren über die Geschichte der Kirche und ihre Besonderheiten, Bibel und Gesangbücher liegen bereit. Außerdem kann, wer möchte, im alten Weihwasserbecken eine Kerze anzünden.

Artikel vom 05.03.2007