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Grundschulen:
Alternative liegt auf dem Tisch

Oesterweg will Bündnis mit Bockhorst

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Die Diskussion um die Zukunft der Versmolder Grundschulen geht in die nächste Runde. Dirk Kurhofer, Leiter der Oesterweger Grundschule, macht sich vehement für eine andere Lösung als die von der Steuerungsgruppe vorgeschlagene stark. »Wir können drei starke Schulverbünde schaffen, die allen Kindern in Versmold gute Bedingungen bieten und auch über 2012 hinaus Bestand haben.«

Kurhofers Gegenvorschlag sieht vor, an der bereits vor Monaten favorisierten Lösung festzuhalten, Bockhorst zur Filiale der Oesterweger Schule zu machen und Peckeloh zur Stammschule für die Dependance Loxten. »Alle Standorte blieben erhalten und wir hätten Schulverbünde mit mehr als 200 Kindern auch bis ins Jahr 2012.« Nach der Integration der Bunten Schule in die Sonnenschule würde Versmold über »drei funktionierende, mindestens zweizügige Schulen verfügen, die über zwei Schülergenerationen hinweg Bestand haben sollten«.
Anders stellt sich das Bild für Kurhofer dar, sollte der mehrheitlich von der Steuerungsgruppe -Êbestehend aus allen Grundschulleitern sowie Vertretern der Stadt und der Ratsfraktionen -Êgefasste Vorschlag umgesetzt werden. Dieser sieht wie berichtet vor, Bockhorst zur Filiale der Loxtener Grundschule zu machen und Oesterweg sowie Peckeloh eigenständig weiterarbeiten zu lassen. »Wir hätten dann in absehbarer Zeit zwei funktionierende Schuleinheiten und zwei Klüngelschulen.«
Denn sowohl in Oesterweg als auch in Peckeloh würden sich für diesen Fall in absehbarer Zeit Probleme aus den rückläufigen Schülerzahlen ergeben, die sich negativ auf die Bildungschancen der Kinder auswirkten. Kurhofer: »Auch für die Kombination Loxten und Bockhorst zeichnen sich schon heute nach den Zahlen des Schulentwicklungsplanes Schwierigkeiten für das Jahr 2012 ab. Mit 181 Kindern wäre man auf der Grenze zur Klüngelschule und es fraglich, ob es überhaupt eine Konrektorenstelle gäbe.«
Von der neuen Entwicklung sei er »kalt erwischt worden«, sagt Kurhofer. »Ich habe erst Montag in der Sitzung der Steuerungsgruppe erfahren, dass Schwierigkeiten gesehen werden, weil wir den Status einer evangelischen Bekenntnisschule haben.« Dieser sei in Oesterweg kaum jemandem bekannt gewesen und habe auch in der Schularbeit keine Rolle gespielt. »Bevor an diesem Umstand eine gute Lösung für alle Kinder in Versmold scheitert, werden wir aktiv. Für Freitag ist eine Schulkonferenz einberufen mit dem Ziel, uns vom Status der Bekenntnisschule zu trennen.« Wie langwierig ein solches Verfahren ist, sei noch zu klären.
Derweil gibt es erste Kontakte zwischen Kurhofer und Vertretern der Bockhorster Grundschule. »Mögliche Bedenken gegen die bei uns praktizierte flexible Schuleingangsphase sind sicher zu klären. Ich sehe sogar eine große Chance darin, beide Modelle parallel laufen zu lassen, so dass in Bockhorst weiterhin jahrgangsbezogen unterrichtet werden könnte.«
Für sein Vorgehen ist sich der Schulleiter der Unterstützung seines gesamten Kollegiums und der Elternvertreter gewiss. »Wir haben uns auf diese Lösung eingestellt und werden protestieren, wenn es anders kommt«, kündigt die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Tanja Krämer an. Dirk Kurhofer hat »die Hoffnung, dass wir trotz des strammen Zeitplans etwas bewegen können. Wir werden alles tun, was möglich ist.«

Artikel vom 03.03.2007