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Klimawandel »gefährlich wie Kriege«

2100 plus 0,6 Grad

Hamburg (dpa). Überschwemmungen, Stürme, Dürren - die dramatischen Folgen des Klimawandels sind nach Einschätzung des UN-Klimarats nicht mehr zu verhindern.
Das geht aus einem Entwurf für den zweiten Teil des UN-Klimaberichts hervor, der am Freitag bekannt wurde. Selbst mit einer deutlichen klimapolitischen Wende ließen sich die Konsequenzen der globalen Erwärmung bestenfalls abmildern, berichtete die »Financial Times Deutschland«.UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte vor Schulkindern in New York, der Klimawandel sei für die Menschheit inzwischen eine ebenso große Bedrohung wie Kriege.
Der UN-Klimarat IPCC rechnet mit steigenden Zahlen von Todesfällen und Erkrankungen durch Hitzewellen, Stürme, Waldbrände und Dürren. Mehr Hitzetote seien vor allem in Europa und Asien zu befürchten. Der Klimawandel sei bereits weiter fortgeschritten als bislang bekannt, hieß es. Eine Erwärmung um 0,6 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 sei unabwendbar. Auch Deutschland drohen empfindliche Konsequenzen. »Das neue Deutschland zeichnet sich durch trocken-heiße Sommer und warm-feuchte Winter aus«, berichteten Klimaexperten vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Laufe der Treibhausgasausstoß weiter wie bisher, seien insbesondere im niederschlagsarmen Osten Wasserprobleme garantiert. Im Sommer habe der Regen bereits abgenommen, im Winter werde es dagegen niederschlagsreicher.
In Details gab es am Freitag auch Kritik. Hans Joachim Schellnhuber, Potsdam, beklagte »eine gewisse Neigung zum Alarmismus«. Und: »Wir haben in Madrid viel häufiger Hitzewellen als in Hamburg. Trotzdem sterben dort nicht mehr Menschen daran als hier.«
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Artikel vom 03.03.2007