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Von Stephan Rechlin

Gütersloher
Wochenschauer

Kimpels kulturelle Visionen


Nicht die neuen, bunten Bilder zum Theaterneubau verliehen der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses das Siegel eines »historischen Ereignisses«. Es sind vielmehr die Umbaupläne des Beigeordneten Andreas Kimpel, die Gütersloh nachhaltiger verändern könnten als ein 2,50 Meter breiteres und etwas gedrehtes Theater.
Mit der von ihm vorgeschlagenen, gemeinsamen Geschäftsführung von Stadthalle und Theater folgte Kimpel nicht etwa zähneknirschend einer vermeintlich bornierten Mehrheitsmeinung im Rat. Statt dessen hat er die verfahrene Situation genutzt und etwas entworfen, das Gütersloh schon lange nicht mehr hatte: die Vision einer Kultur- und Erlebniswelt im Zentrum der Stadt.
Die Ausführungen über die »betriebswirtschaftlichen Synergieeffekte« zwischen Theater und Stadthalle und die Vermeidung von »Konflikten» zwischen den beiden Häusern mögen sich noch etwas lehrbuchhaft anhören - sie unterliegen später ohnehin einem hoffentlich strengen Controlling. Entscheidend aber ist, dass Kimpel in seinem Entwurf drei neue Kraft-Zentren schafft, die ihre Energie möglichst produktiv einsetzen können. Der neue Stadthallenchef in die Akquise von Veranstaltungen und Messen, der Theater-Spezialist (»Intendant«) in die Organisation des Theater- und Konzertprogramms und der neue Fachbereichsleiter für Kultur und Sport in die Unterstützung der übrigen Kulturveranstaltungen in Gütersloh. Diese Organisation passt zur Neuausrichtung des Stadtmarketings und dürfte mit den bevorstehenden Herkulesaufgaben (Landesturnfest) fertig werden.
Das »Kulturzentrum aus einem Guss« verspricht nicht nur so manchÕ heitere Auffrischung in der City. Gütersloh könnte dadurch endlich so gut aufgestellt werden, um mit innovativen Städten wie Herford und Paderborn mitzuhalten.

Artikel vom 03.03.2007