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Von Oliver Horst

Versmolder
Aspekte

Das Eltern-Wort muss zählen


S  eit Monaten ist die Entscheidung über die Zukunft der Versmolder Grundschullandschaft vorbereitet worden. Jetzt liegt ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch. Dass die Vorstellungen der Steuerungsgruppe nicht gleich »Gesetz« sondern umfassend diskutiert werden, kann der wichtigen Sache nur dienlich sein. Denn immerhin geht es in der Frage von Schulstandorten nicht nur um Gebäude und Befindlichkeiten einzelner weniger, sondern um Weichenstellungen für die Bildung hunderter Mädchen und Jungen in den nächsten Jahren.
Die Stadt tut gut daran, die Meinung der Eltern einzuholen, statt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Dem Wort der Mütter und Väter viel Gewicht zugestehen zu wollen, ist richtig -Êund letztlich nur konsequent. Denn die veränderte Gesetzeslage mit dem Wegfall der etablierten Schulbezirksgrenzen fordert mit möglichst breiter Mehrheit getragene Lösungen. Andernfalls könnten Eltern die Sache mit ihrer ganz persönlichen Schulauswahl künftig selbst in die Hand nehmen.
Deshalb aber auch ist es von allergrößter Bedeutung, dass die Politik am Ende Wort hält und Behörden im Zweifelsfall über ihren Schatten springen. Wer jetzt zusagt, den Elternwunsch bei wichtigen Detailentscheidungen maßgeblich berücksichtigen zu wollen, muss sich an diesen Versprechungen messen lassen. Das gilt in der gegenwärtigen Situation insbesondere für die Frage, wer großer Partner der Bockhorster Grundschule werden soll. Dass die Bunte Schule noch eine Zukunft über 2009 hinaus besitzt, muss bei objektiver Betrachtung indes als unrealistisch bezeichnet werden.
S ollte sich am Mittwoch in Bockhorst eine deutliche Mehrheit der Eltern für ein Zusammengehen nicht mit der Loxtener sondern der Oesterweger Grundschule entscheiden, darf die urplötzlich aufgetauchte Hürde »Bekenntnisschule« allen bürokratischen Bedenken zum Trotz nicht unüberwindbar sein. Dann wären Politik und Behörden gefragt, trotz des jetzt eng gesteckten Zeitplans eine Lösung im Sinne der Eltern und Kinder zu suchen.
B ei aller Bedeutung des Elternwillens: Nach dem Signal aus Oesterweg, den Bekenntnisschul-Status aufgeben zu wollen, muss die Politik - unabhängig von der Empfehlung der Bezirksregierung - nochmal darüber nachdenken, welche Lösung für alle Grundschüler in Versmold die beste ist.

Artikel vom 03.03.2007