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Wiedersehen auf Schalke

Der HSV kommt - mit Trainer Stevens und Torwart Rost

Von Klaus Lükewille
Gelsenkirchen (WB). »Willkommen, Huub! Komm' mit Freude, aber geh' ohne Punkte.« Das ist die Schlagzeile auf der Titelseite der Stadion-Zeitung »Schalker Kreisel« vor dem heutigen Fußball-Bundesliga-Duell gegen den Hamburger SV.

Nett formuliert. Aber ob es auch so passiert? Schon vor einer Woche lagen die königsblauen Blattmacher mit ihrer Überschrift falsch. Die Begrüßung für die Elf von Bayer Leverkusen: »Ihr dreht die Pillen, wir machen sie rein.«
Denkste - den Treffer des Abends erzielte Bayer-Stürmer Stefan Kießling. Und auch Huub Stevens, der heute (20.30/arena) an seinem alten Arbeitsplatz antreten muss, er will den Dreier mitnehmen. Der neue HSV-Trainer: »Wir steht im Keller, wir haben nichts zu verschenken.« Auch nicht an alte Freunde und Bekannte, denn der Niederländer erinnert sich gern an seine Dienstzeit beim FC Schalke 04: »Ich habe dort wunderbare Tage erlebt.«
Deshalb darf Stevens mit einer freundlichen Begrüßung und Beifall rechnen. Ob das auch der Fall sein wird, wenn der Stadionsprecher den Namen Frank Rost nennt, muss bezweifelt werden. Denn der ehemalige Torwart, der jetzt den HSV-Kasten hütet, er ging im Dezember nicht freiwillig und sagte danach über Schalke nur wenig freundliche Worte.
Degradiert, abserviert und frustriert. Dass ihn Trainer Mirko Slomka auswechselte, hat Rost (33) hart getroffen. Seit dem 10. Spieltag steht das große Talent Manuel Neuer (22) zwischen den Pfosten, er musste in 16 Partien erst eine Niederlage hinnehmen. Das 0:1 gegen Leverkusen. »Der Manuel hat mein Vertrauen bisher voll gerechtfertigt«, kommentiert Slomka den damals sehr gewagten, aber inzwischen als erfolgreich gefeierten Torwart-Tausch.
Rost und Neuer, die Konkurrenten, haben im königsblauen Spannungsfeld den Respekt voreinander bewahrt. Der ausgemusterte Routinier lobt den Nachfolger: »Manuel kann seinen Weg machen.« Und Schalkes Nachwuchsmann sagt anerkennend: »Ich habe von Frank viel gelernt.«
Übrigens: die Nummer 1 tragen sie beide nicht auf dem Rücken. Neuer spielt mit der »12«, Rost ist beim HSV nur die »35« - aber trotzdem eine Führungsfigur.

Artikel vom 02.03.2007