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Wartelisten
bei Kitas in
Haller Zentrum

In den Ortsteilen aber Plätze frei

Von André Best
Halle (WB). Bei den Kindergärten im Zentrum der Stadt gibt es zum Teil immer noch lange Wartelisten. Gleichzeitig haben die Kitas in den Außenbereichen von Halle noch Plätze frei.

Viele Jahre fehlten in der Lindenstadt Kindergartenplätze. Dieses Problem scheint gelöst, denn wer einen Kindergartenplatz möchte, bekommt auch einen. Dennoch mangelt es an Betreuungsplätzen in der City, während es »auf dem Land« zu viele gibt.
224 Anmeldungen zählten die Leiterinnen der Kitas nach der Anmeldewoche. Dieser Zahl stehen 230 Plätze gegenüber, die frei werden, weil Kinder zur Grundschule wechseln.
Und trotzdem sind die Wartelisten in den zentrumsnahen Einrichtungen wie der Kita Regenbogen, der AWO-Kita Gartnisch, der Kita am Paulskamp, Beckmannshof und katholischem Kindergarten zum Teil sehr lang. Etwa 60 Absagen mussten allein die AWO-Kita Gartnisch, die Kita am Paulskamp und der städtische Kindergarten Beckmannshof an Eltern herausschicken (Stand 1. März; Doppelanmeldungen nicht berücksichtigt). Und gleichzeitig stehen in Stockkämpen, Bokel und Hesseln noch mehr als 20 Plätze zur Verfügung. Grund für diese »Schieflage« ist zum einen natürlich die von Eltern favorisierte Zentrumsnähe, aber auch die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren citynah zahlreiche neue Baugebiete entstanden sind, die Stadt jedoch nicht für neue Kindergärten gesorgt hat. Stadt Halle und Kreis Gütersloh haben immer auf die demographische Entwicklung verwiesen. Dass die Geburtenrate aber in den kommenden Jahren wieder steigen könnte (Stichwort Elterngeld) und dass immer mehr der Wunsch auch nach Betreuungsplätzen für unter Dreijährige besteht, zogen die Verantwortlichen nach Meinung zahlreicher Eltern nicht in ihre Überlegungen mit ein.
Jetzt droht das Kind erneut in den Brunnen zu fallen. Viele Eltern, die eine Absage von Kindergärten in der City bekommen haben, würden lieber noch ein Jahr lang warten, bevor sie täglich lange Strecken bis Stockkämpen, Bokel oder Hesseln in Kauf nehmen müssen, sagte eine Kita-Leiterin. Im Rathaus wird sogar schon überlegt, Kinder gemeinsam mit Bussen in die Ortsteil-Kindergärten zu bringen.
Noch größer ist das Dilemma bei Angeboten für die ganz Kleinen: Seit Jahren fordern Eltern in Halle Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Doch auch in 2007 gibt es kaum Hoffnung, einen der wenigen Plätze zu ergattern. Zwei Einrichtungen bieten überhaupt solche »Krippen«-Plätze an. Acht Stück können vermittelt werden. Nachfragen gibt es für mehr als 50 dieser Plätze.

Artikel vom 02.03.2007