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»Gute Arbeitsleistung, aber
nicht sonderlich beliebt«

Kollegen und Nachbarn berichten über Täter


Bielefeld (hz). Mirko P. (34), der mutmaßliche Messerstecher von Altenhagen, war Arbeitskollegen und Nachbarn schon vor der Bluttat nicht sehr symphatisch gewesen. »Er hat eine gute Arbeitsleistung gezeigt, war in der Firma aber nicht sonderlich beliebt«, hieß es von einem Schildescher Betrieb. Dass der 34-Jährige wegen tätlicher Übergriffe auf zwei Frauen, Diebstahls, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Flucht vor dem Wehrdienst bei Polizei und Justiz aktenkundig ist, wussten seine Kollegen offenbar nicht.
Für Mirko P., Mitarbeiter einer Bielefelder Zeitarbeitsfirma, war das Unternehmen in Schildesche der letzte Arbeitsplatz gewesen. Eigentlich hätte der Lagerarbeiter und Staplerfahrer dort fest angestellt werden sollen. Daraus wurde nichts. Auch bei der Zeitarbeitsfirma, wo er fast zwei Jahre tätig war, wurde Mirko P. inzwischen gekündigt. Der 34-Jährige hatte sich wegen Rückenproblemen seit dem 22. Januar 2007 bis heute ununterbrochen krank gemeldet.
Kollegen und Chefs gegenüber gab sich Mirko P., der aus erster Ehe noch zwei weitere minderjährige Kinder hat, als liebender Familienvater aus. Dass er das nicht war, wissen die Nachbarn von der Königsbrügge zu berichten. Dort hatte Nadine M., das Opfer der Bluttat von Altenhagen, mit dem Mann und dem gemeinsamen Sohn fast drei Jahre lang gelebt. Kurz vor Silvester 2006 flüchteten Mutter und Kind zu Verwandten. Mirko P. habe die Frau, die als Ein-Euro-Jobberin in einem Pflegeheim arbeitete, verprügelt, bedroht, Wohnung sowie Konto leergeräumt und der 25-Jährigen trotz Gerichtsbeschluss immer wieder aufgelauert, erzählten die Nachbarinnen Jennifer F. (28) und Margitta S. (42).

Artikel vom 01.03.2007