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Raubüberfall auf »Kolping-Café«

Zwei bewaffnete Täter sollen gestern Abend mehrere tausend Euro erbeutet haben

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Bewaffneter Raubüberfall gestern Abend auf das Kolping-Café der Westfälischen-Klinik: Zwei Männer erbeuteten wahrscheinlich mehrere tausend Euro und flüchteten zu Fuß.

Nach Zeugenaussagen stürmten gegen 17.38 Uhr zwei junge Männer das kleine Kolping-Café im Haus Nummer 7 auf dem Gelände der Westfälischen Klinik (Hermann-Simon-Straße) und zwangen den Kellner André E. (27) mit einer Pistole zur Herausgabe von Bargeld. »Dabei wurde er mit der Pistole zweimal ins Gesicht und gegen den Kopf geschlagen«, berichtete Café-Geschäftsführer Rolf Haug-Benien. Der 51-Jährige war gerade vom Tennisspielen gekommen und sofort an den Tatort geeilt. Nachdem die beiden Räuber aus der Kasse rund 350 Euro entnahmen, musste der Café-Mitarbeiter auch noch den Tresor im Keller öffnen. Es sollen sich dort mehrere tausend Euro befunden haben. Die Täter haben André E. im Keller eingesperrt. Er konnte kurze Zeit später mit seinem Mobiltelefon die Polizei benachrichtigen.
Bei den Tätern soll es sich um einen etwa 20-jährigen Türken handeln. Er soll 1,60 bis 1,70 Meter groß gewesen sein und eine schwarze Rapperhose getragen haben. Beim anderen Täter soll es sich um einen 25-jährigen Deutschen handeln. Er soll ein blaues Nike-Cappy gehabt haben.
Nach Informationen dieser Zeitung könnte es sich bei den Räubern um Patienten der Westfälischen Klinik gehandelt haben. Einige Zeugen hätten ausgesagt, sie zu kennen. Das Gelände rund um den Tatort wurde von mehreren Beamten durchsucht. Die Polizei vernahm gestern Abend noch zwei Verdächtige. Sie wurden in einem Zimmer eines anderen Pflegehauses gestellt. Ob es sich dabei um die Täter handelt, stand bei Redaktionsschluss nicht fest.
Im Haus 7 der Westfälischen Klinik Gütersloh ist neben der Neurologischen Abteilung auch die Schlaganfall-Station, die Abteilung Innere Medizin und Psychosomatik sowie die Intensivstation untergebracht. Das kleine Café gibt es erst seit einem Jahr und ist als Aufenthaltsraum für Menschen in beruflicher Rehabilitation bestimmt. »Wir machen hier keinen Gewinn. Jeder Überschuss ist für Arbeitsplätze von behinderten Menschen gedacht«, sagt Rolf Haug-Benien. Das Café gehöre zum Kolpingbildungswerk.

Artikel vom 02.03.2007