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Suche nach Nadel im Heuhaufen

Typisierung geplant: Gymnasiasten auf dem Weg zum Lebensretter

Versmold (flp). Der erste Schritt zur Lebensrettung ist getan: 40 Schülerinnen und Schüler des CJD-Gymnasiums besuchten am Dienstag eine Informationsveranstaltung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Kompetente und fachliche Beratung gab Julia Kaumeier von der DKMS. Mit einem Film und im Gespräch legte sie den Oberstufenschülern die Spenderdatei nahe. Diese ist mit mehr als einer Million eingetragenen Spendern die größte Organisation weltweit. Alle Spender haben sich bereit erklärt, leukämiekranken Patienten Stammzellen zu spenden und so deren Leben zu retten.
Besondere Überraschung war der Besuch von Timo Rolf, einem ehemaligen Schüler des Gymnasiums, der selbst schon zweimal Stammzellen gespendet hat. Unter zehn Millionen Menschen, die sich weltweit bei verschiedenen Einrichtungen typisiert haben lassen, war er derjenige, dessen Stammzellen ein Holländer brauchte. Er erzählte, wie die Blutuntersuchungen und die tatsächliche Stammzellenentnahme durchgeführt werden. Leider musste er auch berichten, dass eine Stammzellenspende nicht immer zur Heilung führt. Sein Empfänger ist vor kurzem trotz zweimaliger Stammzellenspende verstorben. »Eine 100-prozentige Heilungschance gibt es nicht«, sagte Julia Kaumeier. »Je nach Verfassung des Patienten gibt es eine Heilungschance von 40 bis 80 Prozent.«
Eine positive Resonanz zeigte sich in den vielen Rückfragen der Gymnasiasten. Etwa 30 von ihnen könnten sich vorstellen, sich typisieren zulassen. Eine Typisierungsaktion wird in einigen Wochen für Schüler des Gymnasiums stattfinden. »Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer ist die Chance passende Spender zu finden. Vielleicht kann durch unsere Hilfe ein Menschenleben gerettet werden«, erklärte Schülersprecher Johannes Hoppe. Die Schülervertretung (SV) des Gymnasiums organisiert mit den Vertrauenslehrern Karsten Jochmann und Stella Hahne bereits zum dritten Mal eine Typisierungsaktion. »Noch findet jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. Dies zu ändern ist unser Ziel«, fasste Julia Kaumeier die Arbeit des DKMS zusammen.
»Ich fand die Veranstaltung sehr informativ, und mir ist bewusst geworden wie viel von so einer Spende abhängt«, meinte Schülerin Marie-Theres Mai. »Alleine durch einen kleinen Piekser kann man ein Leben retten.«

Artikel vom 01.03.2007