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Mehr Beschuldigte im LEG-Skandal

Sechs größere Korruptionskomplexe noch im Visier der Ermittler


Düsseldorf (dpa). Im Skandal um die NRW-Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) verfolgen die Ermittler noch sechs größere Korruptionskomplexe. Es werde derzeit gegen zwei Dutzend Beschuldigte ermittelt, sagte gestern ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft.
Dabei gehe es stets um illegale »Provisionen«, die im Zuge von Immobiliengeschäften geflossen seien, »mal an die Käufer - mal an die Verkäuferseite«. Die landeseigene LEG ist mit ihrem Besitz von 95 000 Wohnungen einer der größten Immobilienkonzerne Deutschlands. Am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft bestätigt, einen ersten Ermittlungskomplex abgeschlossen und fünf Beschuldigte angeklagt zu haben.
Unter ihnen sind der frühere LEG-Chef Rainer Witzel, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Krefelder Stadtrat, Wilfried Fabel, und der ehemalige Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Krefeld. Den Beschuldigten wird Abgeordnetenbestechung, Bestechlichkeit und Untreue sowie Beihilfe zur Bestechlichkeit vorgeworfen.
Sie sollen dafür gesorgt haben, dass die LEG der Stadt Krefeld zustehende Abwassergebühren in Höhe von 2,6 Millionen Mark nur zur Hälfte zahlen musste. Im Gegenzug soll die LEG jeweils 260 000 Mark an den Krefelder Eishockeyverein KEV und einen SPD-nahen Verein zur Förderung der Jugendarbeit gezahlt haben. Die Ermittlungen waren im November 2004 ins Rollen gekommen.

Artikel vom 02.03.2007